Es war eine Ankunft mit Hindernissen, alle fragten sich bei der gestrigen Verleihung des "HanseMerkur Preises für Kinderschutz": Wo bleibt Eva Luise Köhler?. Der Grund für die Verspätung der deutschen First Lady: Ihr Fahrer hatte sie schlichtweg falsch abgesetzt. Köhler machte aus der Situation das Beste. "Ich habe in der Zeit die frische Luft und den Schnee genossen", berichtet sie ohne offensichtlichen Ärger.

Sie sei sehr gern zu der Verleihung gekommen, sagte die Frau des Bundespräsidenten und lobte die Gewinner, von denen zwei aus Hamburg kommen.

Der Hauptpreis ging an den Verein Kulturbrücke Hamburg. Er organisiert seit 2005 in den Sommer- und Weihnachtsferien einen interkulturellen Austausch für neun bis 14 Jahre alte Kinder. "Switch - in vier Tagen um die Welt" heißt das Jugendprojekt zur Völkerverständigung. Das Prinzip ist so einfach wie genial: In Vierergruppen, die aus einem deutschen Kind und drei weiteren Gleichaltrigen mit anderen kulturellen und nationalen Wurzeln bestehen, unternehmen die Kinder eine "Weltreise" durch Hamburg. Zusammen mit ihren Eltern organisieren sie an vier Tagen hintereinander ihren ganz persönlichen Nationaltag. Es wird landestypisch gekocht, musiziert, getanzt und Bräuche vorgestellt. "Fremde sind Freunde, die wir nur noch nicht kennen", ist das Leitmotiv der "Switch"-Erfinderin Hourvash Pourkian. "Unser Ziel ist es, Toleranz und Verständnis für die Andersartigkeit aufzubauen und schon in der Kindheit die Neugierde für andere Kulturkreise und Menschen fremder Herkunft zu wecken." Der Lohn für dieses kreative Konzept: 20 000 Euro. Auch einer der drei mit 10 000 Euro dotierten Anerkennungspreise ging nach Hamburg: Das Institut Ampu-Vita bekam ihn für das Projekt "AmpuKids", das mit seiner Arbeit die Akzeptanz von Prothesen bei Kindern fördern möchte.