Der 48 Jahre alte Filmemacher erwies sich beim Benefizabend für sein Festspielhaus in Afrika einmal mehr als witziger Entertainer.

Hamburg. Redet Christoph Schlingensief einmal, ist er nicht mehr zu bremsen. Der 48 Jahre alte Aktionskünstler, Filmemacher und Regisseur erwies sich am Sonnabend im Thalia-Theater beim Benefizabend für sein Festspielhaus in Afrika als begnadeter Erzähler und witziger Entertainer. Dem Projekt kommen alle Einnahmen zugute. Angekündigt war eine Lesung aus seinem Tagebuch einer Krebserkrankung "So schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein!". Doch Schlingensief sprach frei über seinen Rückfall und die Behandlung. "Bleibt nur übrig abzuwarten", sagte er. "Das Brötchenholen als einziges Problem wäre ein wunderschöner Morgen." Ehe er die Pläne für das "Festspieldorf" mit Bühne, Schule, Krankenstation, Filmschule in Burkina Faso/Westafrika vorstellte, unterhielt er den vollen Theatersaal mit Kommentaren zu Politik und Kunst, mit Anekdoten und Filmausschnitten, erntete Gelächter und Beifall - etwa für seine Forderung nach einer unabhängigen Filmförderung.

Das "Festspielhaus" in Burkina Faso errichtet der in Berlin und Afrika lebende Architekt Francis Kéré mit Einheimischen. "Nicht nur sie lernen von uns", sagte Schlingensief. "Auch wir können von ihren spirituellen und kulturellen Schätzen lernen."

www.festspielhaus-afrika.com