Zur sechsten “Nacht der Medien“ lud der Hamburger Presseclub traditionell auf den Süllberg - und die Größen der Medienbranche kamen.

Am Freitagabend war so gut wie niemandem die Fahrt auf den Blankeneser Süllberg zu lang. Traditionell lud der Hamburger Presseclub zur "Nacht der Medien". Bereits zum sechsten Mal freute sich Presseclub-Präsident Klaus Ebert über die zahlreichen bekannten Gesichter aus der Medienszene wie Andreas Petzold (Chefredakteur "Stern"), Andreas Fritzenkötter (Bauer Media Group), Waldemar Hartmann, Till Demtrøder oder Frank Otto. Kulinarisch versorgt wurden sie von Sternekoch Karlheinz Hauser, der Schmetterlingsfisch mit Ratatouillegemüse und schwäbische Maultaschen servieren ließ. Die Gäste griffen an den verschiedenen Kochstationen beherzt zu. Die Band Ruben Cossani, die Soulisten und der Pianist Martin Schmitt sorgten für die perfekte Hintergrundmusik eines Treffens in entspannter Atmosphäre.

Erinnerungen - für Medienleute sind sie so etwas wie das Salz in der Suppe. Am liebsten an die journalistische Karriere, an besondere Momente.

So auch Klaus Ebert: "Ich war 1989 im Urlaub in San Francisco, als plötzlich das heftige Erdbeben losging. Kurz darauf rief RTL an, für die ich arbeitete. Ich mietete einen mobilen Satellitentransponder und wurde damit live von der Unglücksstelle in die Show von Hans Meiser geschaltet", sagt Ebert und lächelt, "da war ich sehr stolz, denn es war die erste Liveschalte im deutschen Privatfernsehen." Bei Champagner erzählt Jörg Quoos, Stellvertreter des "Bild"-Chefredakteurs, von seinem unvergesslichen Erlebnis: Er traf kurz nach dem 11. September 2001 gemeinsam mit Chefredakteur Kai Diekmann den russischen Präsidenten Wladimir Putin in dessen Sommerresidenz.. "Es war ein tolles Gespräch, er hat sich das erste Mal öffentlich zu den Ereignissen geäußert", so Quoos. "Doch danach gingen wir an den Strand - das war nicht abgesprochen - dort lagen schwarze Badehosen, die wir anzogen und uns auf die Jetskis schwangen. Hinter uns die Bodyguards mit wasserfesten MPs, das ist wirklich unvergesslich."

Thomas Osterkorn erinnert sich gern an seine "Sternstunde", ein Treffen mit Nelson Mandela und auch Andreas Fritzenkötter traf einst einen großen Mann, der ihn schwer beeindruckte: "Es war 1984, ein Pressegespräch mit etwa 20 Journalisten beim damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Ich durfte als Volontär der ,Rheinischen Post' unseren Politikkorrespondenten vertreten", sagt Fritzenkötter, "ich habe mich nicht getraut, Fragen zu stellen. Aber ich weiß noch, dass Helmut Kohl mich schwer beeindruckt hat, weil er in dieser kleinen Runde so anders war, als ich ihn bis dahin über die Medien wahrgenommen hatte."

Auch Waldemar "Waldi" Hartmann war einmal überrascht: "Das war bei meinem legendären Interview mit Rudi Völler", sagte der Moderator, der sich freute, "endlich mal wieder in einer Stadt mit zwei Tabellenführern spazieren gehen" zu können.