Immer dann, wenn Albert Darboven in den Pinkertweg nach Billbrook will, fährt er über die Brooksbrücke in der Speicherstadt ...

Hamburg. Jeden Tag mehrmals fährt er über die Brooksbrücke in der Speicherstadt. Immer dann, wenn Albert Darboven zu seinem Kaffee-Unternehmen in den Pinkertweg nach Billbrook will. Und dann blickt er auf die vier Schutzheiligen der Hansestadt: "Sankt Ansgar hat uns christianisiert, Barbarossa war weltlicher Wegbereiter für den freien Handel. Hammonia ist die Schutzheilige der Kaufleute, und Europa steht für Verbundenheit mit den europäischen Nachbarn", sagt der passionierte Züchter von Rennpferden.

Doch jeden Tag hat ihn etwas an der Brücke gestört, die er 2006 neu gestaltet und deren Patenschaft er übernommen hat. "Die Kreuze kamen nicht deutlich genug heraus", sagt Darboven, "für uns Christen sind das wichtige Insignien." Kurzerhand beauftragte er einen Angestellten, den bekreuzten Reichsapfel Barbarossas und das Kreuz auf der Bibel von St. Ansgar zu vergolden. Etwas Blattgold - und ein neuer Blickfang war geschaffen. Das ist dem traditionsbewussten Kaffee-König mindestens genauso wichtig wie die Tatsache, dass die von Künstler Jörg Plickat gestalteten Skulpturen Europa und Hammonia lebensecht weibliche Kurven haben.