Es ist überraschend, geht aber prima: Ruth Naundorf, 65, war noch nie in den USA. Aber sie leitet seit 2008 mit Leidenschaft den Deutsch-Amerikanischen Frauen-Club Hamburg, der jetzt zum traditionellen Freundschaftstag ins US-Generalkonsulat lud. "Mein Mann hat bei der US-Gesellschaft Exxon gearbeitet - bei uns ist Amerika immer präsent", sagt sie.

Den Frauen-Club lernte sie kennen, als die Familie vor 25 Jahren von Bremen nach Hamburg umzog. "Die Tradition dieses Klubs hat mich von Anfang an interessiert. Die Zusammenarbeit mit Amerikanerinnen und auch, dass hier Frauen was auf die Beine stellen, die nicht selbst im Berufsleben stehen." Sie hat mitgemacht, seit ihre drei Kinder 10, 14 und 16 Jahre alt waren. Danach kam bei jeder Torte im Kühlschrank die Frage: "Ist die für uns oder für deinen Frauen-Club?"

Soziale Arbeit hat ihr immer gelegen, sie war im Deutschen Roten Kreuz, hat als Jugendliche in Kliniken gearbeitet. Heute kümmert sie sich um die monatlichen Treffen des Frauen-Clubs, um die vom Klub errichteten Spielplatzhäuser, den Studentenaustausch, das Fundraising mit Bridgeturnieren, das Golfturnier in Immenbek und um den jährlichen Wohltätigkeitsbasar.

Der Deutsch-Amerikanische Freundschaftstag ist der Tag des Dankeschöns an alle Spender - und an die Ehemänner. Mitglieder werden dürfen diese nicht. Ruth Naundorf lacht: "Die Frauen können das schon allein."