Bei der Premiere von “Love Letters“ erinnern sich Prominente an ihre ersten Liebesbriefe. Eine der Hauptrollen des Stücks spielt Nicole Heesters.

Uhlenhorst. Sie fallen einem nur manchmal in die Hände, beim Großreinemachen, wenn man in Schränken und Kommoden das Unterste nach oben kehrt. Und dann blättert man sie wieder durch - Liebesbriefe. Inzwischen werden sie wohl häufiger per Mail und SMS verschickt als auf veilchenduftendem Papier.

Bei der Premiere von "Love Letters" im Ernst-Deutsch-Theater mit Nicole Heesters (Tochter des 107-jährigen Johannes Heesters) und Uwe Friedrichsen in den Hauptrollen waren diese ganz besonderen Briefe gestern beliebtes Gesprächsthema. "Meinen ersten Liebesbrief habe ich mit sieben Jahren geschrieben, aber nicht abgeschickt" erinnert sich Schauspieler Konstantin Graudus, 45, "bei einer Familienfeier hat ihn meine Mutter irgendwann aufgefaltet und vorgelesen". Dafür sei er ihr noch heute böse.

Die Liebesbriefe an seine Lebensgefährtin Julia Holmes schreibt er auf Papier, "da bin ich altmodisch". "Das stimmt", sagt seine Liebste, "er schickt mir aber auch oft SMS". Isabella Vértes-Schütter hatte die Briefe ihres verstorbenen Mannes Friedrich Schütter gerade erst wieder in der Hand, "an seinem Geburtstag", sagt die Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, die die Briefe in einem Karton aufbewahrt und überzeugt ist, dass nach Mail und SMS auch der Liebesbeweis auf Papier eine Renaissance erleben wird. "Ich kenne viele Jugendliche, die viel schreiben."

Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff kam zur Premiere, um die Inszenierung von Ehemann Wolf-Dietrich Sprenger zu sehen. Er führt bei "Love Letters" Regie. Ihre Tochter Charlotte, 21, hat noch in der Grundschule Liebesbriefchen geschrieben, "jetzt schreibt man aber doch eher Mails und SMS", sagt Trauttmansdorff.

Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Dagmar Berghoff, die eine neue Wohnung mit Lift sucht, verriet: "Ich habe noch keine neue Bleibe", sagte sie, "am Mittwoch hatte ich eine besichtigt, aber sie war leider zu groß für mich."

Bei der Premierenfeier hatte Hauptdarsteller Uwe Friedrichsen doppelten Grund anzustoßen: Er feierte mit Kollegen und Freunden in seinen 77. Geburtstag hinein.