“Praktisch gut - Perspektive mit Plan“: Schauspielerin Janin Reinhardt leitete einen Workshop für 51 Schüler mit Migrationshintergrund.

Hamburg. "Na, willst du dir auch ein neues Auto bestellen?", scherzt Komiker Mike Krüger, als er seine Kollegin im Audizentrum Hamburg trifft. "Nee, ich soll zeigen, wie man sich gut verkauft", kontert Janin Reinhardt. Kein Scherz: Als Patin des Hamburger-Weg-Förderprojekts "Praktisch gut - Perspektive mit Plan" vom HSV leitete die 29-Jährige einen Workshop für 51 Schüler mit Migrationshintergrund. Thema: "Knigge am Arbeitsplatz". Ein bisschen nervös sei sie schon - trotz jahrelanger Moderationserfahrung. "Heute weiß ich zum ersten Mal, wie es ist, Regisseur zu sein." Der sei am Set auch dafür verantwortlich, wie das menschliche Miteinander laufe. Offenheit und Respekt seien ganz entscheidend.

"Was bedeutet euch denn Respekt?", fragt sie die Mädchen und Jungen, die noch etwas skeptisch auf die fröhliche, blonde Schauspielerin blicken. Erst in den Rollenspielen tauen sie auf, sie sollen unzufriedene Kunden spielen und als Verkäufer möglichst eloquent reagieren. Janin Reinhardt lobt und klatscht, ihre Begeisterung springt auch auf die Jugendlichen über.

Sie weiß, wie wichtig es ist, als junger Mensch gefördert zu werden. "Auch ich wusste lange nicht, welchen Beruf ich wählen soll, bis meine Deutschlehrerin mir die Theatergruppe vorschlug. Alles Weitere war dann Zufall." Auch die Unterstützung durch die Eltern sei enorm wichtig. Deshalb habe sie sich gleich für das Ausbildungs-Projekt des HSV entschieden. Zusammen mit der "Hamburger Stiftung für Migranten" werden Hamburger Schüler in Praktikumsstellen während der Sommerferien vermittelt. Allein das Autohaus stellt 30 Plätze zur Verfügung. "Ich habe das Gefühl, dass es den Schülern Spaß gemacht hat und, dass sie tatsächlich etwas mitgenommen haben."