Beim Neujahrsempfang des Senats hielt Rafael Ramón Paz Cordones für das Konsularische Korps seine Begrüßungsrede auf Deutsch.

Altstadt. Etwas Aufregung war mit Sicherheit dabei, als Rafael Ramón Paz Cordones beim traditionellen Neujahrsempfang des Hamburger Senats für das Konsularische Korps ans Mikrofon trat. Selbstbewusst, den Blick nach vorne gerichtet, war der Generalkonsul der Dominikanischen Republik zuvor neben Bürgermeister Christoph Ahlhaus und Staatsrat Carsten Lüdemann in den Großen Festsaal geschritten. Sein erster Auftritt als Doyen.

Die anwesenden General- und Honorarkonsuln der zurzeit 99 Konsulate in Hamburg mutmaßten, ob der 41-Jährige seine Rede auf Deutsch oder Spanisch halten werde. Sei er doch dafür bekannt, eher gebrochen Deutsch zu sprechen. Sich der Verpflichtung durch sein neues Amt bewusst, verlas Rafael Ramón Paz Cordones seine Begrüßungsworte dann doch auf Deutsch: "Ich werde mich bemühen, die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers fortzusetzen." Damit meinte er Zarko Plevnik, den er im November 2010 abgelöst hatte.

Schon seit Oktober 2004 lebt der dreifache Familienvater in Hamburg. "Deutschland ist meine erste Station im diplomatischen Dienst", sagte Rafael Ramón Paz Cordones, der mit seiner Frau im Sommer noch weiteren Nachwuchs erwartet. Es wird ein Mädchen. Zur Familie gehört auch Labrador Axel, mit dem er aber eher selten Gassi gehe. Das sei Aufgabe der Kinder. Sport mag der Doyen aber gern. Am liebsten Basketball und Baseball. "Schade, dass diese Sportarten hier nicht so vertreten sind. Mein Sohn spielt dafür Fußball beim SC Concordia." Viele Jahre arbeitete der Konsul in Santo Domingo als Fernseh- und Radiojournalist.

Während er zusammen mit Christoph Ahlhaus und Carsten Lüdemann die Gäste einzeln per Handschlag begrüßte, tauschten sich die Diplomaten untereinander aus. Da lagen spanische, englische und französische Wortfetzen in der Luft. "Ich glaube, dass der neue Doyen gute Arbeit leisten wird. Aber: Aller Anfang ist schwer", sagte Andrzej Osiak, Generalkonsul von Polen.

Der russische Generalkonsul Sergey P. Ganzha sprach derweil mit dem von Norwegen, Morten Paulsen, über die Vorzüge ihrer Länder: Skigebiete und viele Angelplätze. Genau das Richtige für die beiden Naturliebhaber.

Apropos Natur: Chen Hongmei (China), Manuel A. Fernández Salorio (Argentinien) und Ekaterina Dimakis (Griechenland) waren sich einig: "Dass Hamburg Umwelthauptstadt ist, finden wir toll." Es passe zu dem vielen Grün und Wasser in der Hansestadt. "Außerdem", sagte Dimakis, "wird in Deutschland nicht nur geredet, sondern die Dinge werden hier auch in die Tat umgesetzt."

Der Hamburger Flughafenchef Michael Eggenschwiler war zum ersten Mal beim Empfang als Schweizer Honorarkonsul dabei. Für ihn war es eine ebenso "spannende Sache" wie für den Doyen.