Kein Herz für Mälzer. Und auch kein schlechtes Gewissen. Glatte 1000 Euro hat Thomas Mir dem Starkoch abgeknöpft, weil der Arzt ein richtig guter Stürmer und Mälzer ein recht mäßiger Torwart ist.

"Es war eine Wette", sagt Mir. "Für jedes Tor 250 Euro." Natürlich steckt der 44-Jährige sich das Geld nicht in die eigene Tasche. Schließlich ging es um "Kicken mit Herz", ein Benefiz-Fußballspiel zugunsten herzkranker Kinder im UKE. Dort arbeitet Mir seit mittlerweile zwölf Jahren als Kardiologe.

Dass Thomas Mir überhaupt Arzt geworden ist, liegt an einem Schlüsselerlebnis. Eine Wiederbelebung war die Initialzündung: "Als Zivildienstleistender konnte ich einer Frau das Leben retten. Da war für mich klar: Ich werde Arzt, genauso wie mein Vater."

Doch das wollte er ursprünglich auf keinen Fall - so werden wie der Vater. Dreimal hatte er sich als 20-Jähriger bei Hark Bohm in Hamburg beworben, um Filmregie zu studieren. Letztlich aber begann er dann doch an der medizinischen Fakultät. Er ist im richtigen Film gelandet. Und auch in der richtigen Stadt.

Aufgewachsen ist er in der Eifel. Provinz eben. Heute lebt Mir zusammen mit seiner dänischen Frau und der 16-jährigen Tochter mitten im Herz von St. Pauli ("vorher in Eppendorf, aber das war mir irgendwann einfach zu schick"). Und auch sportlich schlägt sein Herz für die Kiezkicker. Mir ist Mitglied im FC St. Pauli.