Jede Szene seines Lebens ist filmreif. Die derzeitige Episode erinnere ihn an "Spiel mir das Lied vom Tod", einen seiner Lieblingsfilme, sagt Heinz Lochmann . Überraschend. Spielt doch im Passage-Kino, das der 50-Jährige gestern mit 400 prominenten Gästen neu eröffnete, das Leben.

Trotzdem gebe es eine Parallele zu dem Filmklassiker, in dem der Farmer McBain in der Wüste ein Stück Land namens "Sweetwater" kauft, was kaum jemand versteht. So habe daheim in Schwaben auch mancher den Kopf geschüttelt. "Bischt du denn verrückt geworden?", hätten sie zu Lochmanns Plänen gesagt, hoch im Norden ein altes Kino zu kaufen und es für 1,7 Millionen Euro zu renovieren.

Doch der Geschäftsmann, der in Baden-Württemberg bereits erfolgreich fünf Kinos betreibt, glaubt fest an das, was er tut. "Was wäre das Leben ohne Leidenschaft?", fragt der Fußballfan. Wahrscheinlich wäre es so öde wie ein langatmiger Film. Spannend ist dagegen die Geschichte des gelernten Bäckermeisters: Im väterlichen Betrieb backte er eher kleine Brötchen, bis er als 15-Jähriger unerwartet das Kino seiner verstorbenen Tante Gertrud erbte. "Den einzig verbliebenen Spielort in der Region, das letzte Lichtl."

Ein Lichtl, dem er zu neuem Glanz verhalf. Wie jetzt dem Passage-Kino, das der zweifache Vater "mein Sweetwater" nennt. Warum? Na, weil sich das Stück Land im Film nach einigen Schießereien als wahre Oase entpuppte.

Happy End.