Zwischenlösung an der Schule Rellinger Straße droht zum Dauerzustand zu werden. Schüler sollen weiter in Containern unterrichtet werden.

Eimsbüttel. Elternrat und Schulleiterin protestieren: Die Schüler der vierten bis sechsten Klasse der Eimsbütteler Grundschule Rellinger Straße sollen in den nächsten zehn Jahren weiter in Containern unterrichtet werden. Das geht aus dem Schulentwicklungsplan 2012 hervor.

Zurzeit stehen vier mobile Klassenräume auf dem Pausenhof der "Relli" - insgesamt sollen es sechs werden. "Die Kinder haben in den Containern wenig Platz, der Eingangsbereich ist nur sechs Quadratmeter groß", sagt Tanja Pott, Erste Vorsitzende des Elternrats der Schule Rellinger Straße. "Darüber hinaus sind die Räume fußkalt, was im Winter besonders ärgerlich ist." Am meisten störe sie der psychologische Faktor: Die Kinder müssen den Pausenhof überqueren, um zu dem Hauptschulgebäude zu gelangen, dadurch gehe das "Schulgefühl" verloren. "In meinen Augen sollte ein Container immer ein Provisorium bleiben", sagt Schulleiterin Petra Stumpf. "Dafür sind mir zehn Jahre einfach zu viel. Der Raum, in dem die Kinder unterrichtet werden, ist schließlich auch entscheidend für ihren Lernerfolg."

Zurzeit werden an der Schule Rellinger Straße 374 Kinder unterrichtet. Die Unterbringung in Containern ist nötig, weil die Zahl der Schüleranmeldungen in den vergangenen Jahren konstant gestiegen ist. 20 Schüler müssen trotzdem jährlich abgelehnt werden. Die Schule nimmt an dem Schulversuch "Sechsjähriges gemeinsames Lernen teil".

Die vier mobilen Klassenräume waren ursprünglich als Zwischenlösung gedacht - bis zu einem Erweiterungsbau der Schule. "Die Errichtung eines Neubaus wäre aufgrund der konstant steigenden Schülerzahlen sicherlich kein schlecht investiertes Geld", sagt Pott. "Der von uns vorgelegte Schulentwicklungsplan 2012 ist ein Entwurf, das heißt, er beschreibt die Vorschläge der Schulbehörde zu jedem Standort", sagt Peter Albrecht, Sprecher der Behörde für Schule und Berufsausbildung Hamburg. Bis zum 1. Februar 2012 können die Schulen, Bezirke sowie Eltern-, Lehrer- und Schülerkammern zu den Vorschlägen Stellung beziehen. "Erfahrungsgemäß gibt es zwischen Entwurfs- und Beschlussfassung noch etliche Änderungen, das war bei den Schulentwicklungsplänen von 2005 und 2010 nicht anders", sagt Albrecht. Ein Erweiterungsbau der Schule sei nicht im Schulentwicklungsplan vorgesehen, da aufgrund der Budgetbegrenzungen nicht alle wünschenswerten Bauten sofort berücksichtigt werden könnten.