Schräges Projekt: Aktivisten werfen Passanten zusammengerollte Kunstwerke zu. Bis 8. August können Bilder geschickt werden.

Eimsbüttel. Überraschend, kreativ, spontan - das Projekt Papergirl bringt frischen Wind in die Künstlerszene Hamburgs. Gefragt sind ausgebildete Künstler genauso wie Street Artists oder Hobbykünstler. Noch bis zum 8. August kann jeder Kunstinteressierte Zeichnungen, Grafiken, Illustrationen und auch Fotos an die Organisatoren von Papergirl nach Eimsbüttel schicken (Methfesselstr. 27, 20257 Hamburg). Hauptsache, die Kunstwerke lassen sich zusammenrollen. Das ist die einzige Voraussetzung.

Die Idee hinter dem nicht kommerziellen Projekt ist simpel. "Kunst von allen für alle", sagt Ragna Quellmann, die mit Svenja Tasch die Organisation in diesem Jahr übernommen hat. In Anlehnung an die amerikanischen Zeitungsjungen ("Paperboys") werden die zusammengerollten Kunstwerke vom Fahrrad aus ahnungslosen Passanten zugeworfen. Kunst in den Alltag bringen ist das Ziel der Studentinnen. Der Empfänger wird zufällig gewählt. "Die Menschen sollen mit Kunst konfrontiert werden", so Svenja.

Bereits zum zweiten Mal findet Papergirl in Hamburg statt. 2010 schickten rund 90 Künstler den Organisatoren 600 Einsendungen zu. Die Kunstwerke müssen keine Originale sein. Drucke sind auch willkommen. Eine Ausstellung findet Anfang Herbst in der Galerie Die Kupferdiebe im Gängeviertel statt. Papergirl-Gründerin Aisha Ronninger hat mit dem 2006 entstandenen Projekt in Berlin weltweite Begeisterung ausgelöst. New York, Amsterdam oder Istanbul - Papergirl zieht Kreise um die ganze Welt. "Das Projekt bietet unbekannten Künstlern die Chance, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie können ihre Namen auf die Rollen schreiben oder anonym bleiben", sagt Ragna.

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