Vor vier Wochen verursachte das verheerende Unwetter über Hamburg vor allem am Mühlenkamp hohe Schäden. Ein Besuch vor Ort

Winterhude. Vier Wochen ist es her, da traf ein außergewöhnlich schweres Unwetter die Stadt. Besonders das Gebiet um den Mühlenkamp erwischte es: Viele Läden wurden überschwemmt, Keller überflutet, die Menschen kämpften gegen die Wassermassen. Doch wie ist die Lage nun knapp einen Monat nach dem Starkregen?

Viele Geschäfte haben den Betrieb wieder aufgenommen und müssen nur noch kleine Mängel ausbessern. "Ein Schrank wird ausgetauscht, ansonsten ist bei uns wieder alles in Ordnung", sagt Vincenzo d'Agate vom Feinkostladen D'Agate. Anders ergeht es Mansur Niknam vom Textilgeschäft Work Station sowie weiteren Läden an der Ecke Gertigstraße/Mühlenkamp. "Ich kann meinen Laden frühestens in zwei Monaten wieder öffnen. Alles andere wäre eine Überraschung", so Niknam. Trocknen, Fußböden legen und die Wände renovieren - Niknam hat in seinem Geschäft noch eine Menge zu tun. "Ich hatte zum Glück eine Versicherung gegen Elementarschäden abgeschlossen. Somit stehe ich mit den Kosten nicht alleine da", sagt er. An den fundamentalen Schäden beteiligt sich zudem der Vermieter. "Trotzdem ist es nach so einer Katastrophe ein Wunschdenken, mit plus minus null herauszugehen."

Die Angst vor weiteren starken Unwettern ist hier groß. Das Gefälle an der Ecke Gertigstraße/Mühlenkamp führt dazu, dass das Wasser direkt in die Läden läuft. Hinzu kommt, dass die Gullys zu klein sind und bei starkem Regen die Kloake hochgespült wird. "Wir bräuchten Hochwassertüren wie am Fischmarkt. Die Kosten dafür will aber keiner tragen", sagt Niknam. Früher sei das Wasser in die Alsterkanäle geleitet worden. Dies sei aber inzwischen nicht mehr zulässig, aus Umweltgründen. Doch so viel steht für die Anwohner fest: Eine Lösung muss gefunden werden, denn eine weitere Überflutung werden die Läden nicht überleben. "Die Stadt sollte überlegen, wie sie verhindern kann, dass unser Stadtteil immer wieder unter Wasser gesetzt wird", sagt Niknam.