Im Vergleich von 21 Ländern kommen Computer im Unterricht nirgendwo seltener zum Einsatz als in Deutschland: Nur neun Prozent der deutschen Lehrer nutzen täglich PC, Laptops oder Tablets im Unterricht. In Teilen Kanadas tun dies 73 Prozent der Lehrer, in Australien 66 Prozent, in Dänemark 40 Prozent. Das geht aus der Untersuchung ICILS (International Computer and Information Literacy Study) hervor.

Fast 30 Prozent der Achtklässler hierzulande haben der Studie zufolge allenfalls rudimentäre Computerkenntnisse. Diese Gruppe werde es „voraussichtlich schwer haben, erfolgreich am privaten, beruflichen sowie gesellschaftlichen Leben des 21. Jahrhunderts teilzuhaben“, schreiben die Schulforscher Birgit Eickelmann (Paderborn) und Wilfried Bos (Dortmund) die den deutschen Teil der Studie koordinierten.

Im Schnitt teilen sich hierzulande elf Achtklässler einen Computer. Das entspricht dem EU-Durchschnitt. Allerdings halten 43 Prozent der deutschen Lehrer das Equipment an ihrer Schule für veraltet. Nur 6,5 Prozent der Achtklässler können Tablets im Unterricht nutzen (EU-Durchschnitt: 15,9 Prozent). In Deutschland, schreiben Eickelmann und Bos, gebe es „Hinweise auf ein bestehendes Missverhältnis zwischen den Potenzialen, die dem Lehren und Lernen mit digitalen Medien zugesprochen werden, und der Realität dessen, was in Klassenräumen geschieht“.