Seit 2003 koordiniert das Havariekommando in Cuxhaven die Einsätze von Hilfskräften bei Schiffsunfällen in Nord- und Ostsee. Es ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer, die nach dem Unglück mit dem Frachter „Pallas“ gegründet worden war. Das brennende Schiff war 1998 von dänischen in deutsche Hoheitsgewässer gedriftet und schließlich vor Amrum gestrandet. Die Rettungsarbeiten waren erschwert, weil die Zuständigkeit von deutschen und dänischen Behörden ebenso wenig geklärt war wie die Entscheidungswege und weil es an geeigneten Notfallschleppern mangelte.

Ein starker Hochseeschlepper ist heute ständig für Notfälle in der Deutschen Bucht unweit von Helgoland stationiert. Auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hatte zu jener Zeit bereits geplant, ihre Seenotrettungskreuzer für den Einsatz bei Chemieunfällen gasdicht verschließen zu können. Unter dem Eindruck der Havarie der „Oostzee“ 1989 wurde dies dann beschleunigt umgesetzt.