Am Gymnasium Rissen fahren seit 2009 alle achten Klassen für eine Woche in die Alpen, begleitet von ein paar Oberstufenschülern und einigen Eltern. Für Nils Neufeld, der „Das Skiprojekt“ betreut, ist Skifahren „sinnvolle Erlebnispädagogik“. Auch die diesjährige Reise ins österreichische Lofer haben die Schüler bereits ab der siebten Klasse vorbereitet. Zusätzlich mussten sie innerhalb eines Schuljahres 100 Euro für die gemeinsame Reisekasse hinzuverdienen. „Wir verfolgen auf der Fahrt verschiedene pädagogische und sportliche Ziele“, sagt der Sportlehrer und Skiausbilder. „Einerseits geht es ums Erlernen oder Verbessern des Skilaufens, aber die Stärkung der Klassengemeinschaft, das Übernehmen von Verantwortung und die Förderung der Sozialkompetenz spielen die übergeordneten Rollen.“ Bisher habe es auf keiner Skireise Probleme gegeben: „Am Abend sind die Schüler vom Skifahren meist viel zu müde, um noch Blödsinn zu machen...“

Das Johanneum hat solch gute Erfahrungen schon seit über 40 Jahren sammeln können: Alle Schüler der siebten Klassen fahren im Februar für elf Tage auf die Hödhütte, ein Schullandheim in den Radstädter Tauern in Österreich, das der Hödhütten-Club gepachtet hat. Das Holzhaus aus dem Jahr 1934 bietet lediglich rustikalen Komfort: Es hat nur einen einzigen Wasserhahn, aus dem eiskaltes Bergwasser kommt, das auf dem Ofen erhitzt werden muss. Für einige Kinder werden es harte elf Tage: ohne Mobiltelefon, ohne TV und PC; stattdessen stehen Bergbesteigungen und Tiefschneeabfahrten auf dem Programm. „So kriegen sie einzigartige Eindrücke“, sagen die Lehrer, „die eine Klassengemeinschaft nachhaltig positiv beeinflussen.“