Hamburg. Steuerfahnder, Zoll, Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt LKA haben am Freitagmorgen in einer gemeinsamen Aktion eine vierzehnköpfige Bande hochgenommen. Bei der Razzia in Norddeutschland waren insgesamt 140 Einsatzkräfte in drei Bundesländern beteiligt. Drei Personen wurden dabei festgenommen. Es geht um einen Steuerbetrug in Millionenhöhe.
Wie die Hamburger Finanzbehörde am Freitag mitteilte, wurden insgesamt 22 Objekte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen durchsucht – unter anderem in Wentorf, Buxtehude und Pinneberg. Dabei wurden Firmenadressen, aber auch Privatwohnungen durchsucht. Mit dabei: Einsatzkräfte der Steuerfahndung aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie des Zolls und des LKA. Im Fokus der Ermittlungen steht eine vierzehnköpfige Bande im Alter von 28 bis 75 Jahren.
Razzia im Norden wegen Steuerbetrugs in Millionenhöhe
Gegen drei Hauptverdächtige im Alter zwischen 28 und 45 Jahren lagen Haftbefehle bevor, die auch erfolgreich vollstreckt wurden, so die Finanzbehörde. Bei den Durchsuchungen konnten die Fahnder umfangreiches Beweismaterial und 19.500 Euro Bargeld sicherstellen. Die Ermittlungen dauern weiter an.
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Laut Hamburger Staatsanwaltschaft sind Durchsuchungen am Freitag monatelange verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. Seit Juli vergangenen Jahres ist die Gruppe im Visier. Der Bande wird vorgeworfen, gemeinsam unter Einbeziehung von Strohgeschäftsführern ein Geflecht von mindestens sieben Scheinfirmen, unter anderem in der Gerüstbaubranche, zur Verschleierung von Schwarzlohnzahlungen genutzt zu haben. Mit gefälschten Rechnungen sollen zudem Umsatzsteuern in Höhe von mehr als vier Millionen Euro in der Zeit von Februar 2020 bis Dezember 2022 hinterzogen worden sein, heißt es von der Finanzbehörde dazu.
Razzia im Norden: „Hamburg geht konsequent gegen Steuerbetrug vor“
„Hamburg geht konsequent gegen Steuerbetrug vor“, betont Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel. Dieser Fall zeige die erfolgreiche länderübergreifende Zusammenarbeit der Steuerfahndung mit dem Zoll und der Polizei bei der Bekämpfung organisierter Steuerkriminalität. „Dies ist gerade im Sinne der Steuergerechtigkeit von großer Bedeutung.“
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