2014 wird Hamburgs grünes Herz 100 Jahre alt - SPD will Millionen investieren

Hamburg. Knapp 100 Jahre ist er alt und seit jeher ein Anziehungspunkt für erholungsbedürftige Großstädter: Spätestens wenn sich die Sonne über der Hansestadt zeigt, füllt sich der Stadtpark mit vielen Familien. Auf den großen Spielplatz im Zentrum des 149 Hektar großen Parks könne deshalb nicht verzichtet werden, findet die SPD-Fraktion der Hamburgischen Bürgerschaft. Deshalb wird sie in der ersten Sitzung nach der Sommerpause einen Antrag auf Sanierung des Spielplatzes und des großen Wasserbeckens in die Bürgerschaft einbringen.

"Eine Sanierung ist dringend notwendig, weil in naher Zukunft viele der Spielgeräte nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprechen werden und dann wohlmöglich zum großen Jubiläum 2014 der Spielplatz geschlossen sein könnte", erklärte der Fraktionsvorsitzende Andreas Dressel. "Bereits jetzt mussten einige Geräte abgebaut werden, weil das Fundament zusammensacken könnte. Und das darf nicht so weitergehen bei einem so prägenden Bestandteil des Stadtparks." Wie bereits bei vorangegangenen Initiativen hofft die Fraktion nun auf eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft.

Die Instandhaltung ist eine von mehreren Maßnahmen, die von der Politik in den kommenden Monaten im Stadtpark angestoßen werden sollen. Zum 100. Jubiläum soll schließlich alles hübsch aussehen in Hamburgs grünem Herzen mit seinen alten Bäumen, den üppigen Rhododendronhecken, Skulpturen, Denkmälern und den vielen Ziergärten. Die wesentlichen Grundstrukturen stammen aus dem Jahr 1914. Fertiggestellt wurde der Park jedoch erst in den 1920er-Jahren. Nun soll die Trinkhalle des Stadtparks saniert werden, noch in diesem Jahr wird dort ein neues Café eröffnet werden (wir berichteten)

Das architektonische Juwel von Fritz Schumacher stammt aus einer Zeit, als man noch Trinkkuren konsumierte: Das Gebäude wurde 1916 gebaut. Zudem wird für das ehemalige FKK-Luftbad an der Hindenburgstraße ein neuer Betreiber gesucht. Das Ausschreibungsverfahren wird derzeit vorbereitet. Schlussendlich soll auch das Inselcafé auf der Liebesinsel intensiver genutzt werden. Auch hier sind noch weitere Klärungen nötig. Ein weiteres Projekt wird der Sockelausbau des Planetariums sein. Hier ist jedoch noch unsicher, wann und mit welchem Budget dieses Vorhaben umgesetzt werden soll.

Klar ist jedoch: Es wird nicht, wie der Spielplatz und andere Baumaßnahmen der Stadt, mithilfe des Sanierungsfonds 2020 in Höhe von 40 Millionen Euro finanziert. Daraus jedoch sollen die rund 1,6 Millionen Euro genommen werden, die für die Sanierung des Spielplatzes benötigt werden. Einige der Spielgeräte sind in den vergangenen Jahren zwar neu aufgestellt worden, andere sind jedoch noch aus den 50er-Jahren, in denen der Spielplatz mitsamt dem großen Planschbecken gebaut wurde. Aufgrund von Denkmalschutzbestimmungen, beispielsweise für die Einfassungsmauer um das Wasserbecken herum, sind die Bauarbeiten aufwendiger. Man wird sich bemühen, so der Plan der SPD, die neuen Spielgeräte an den Stil des Parks anzupassen, sodass der historische Charakter erhalten bleibt. "Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nur ,museale' Spielgeräte dort hinbauen werden", sagt Dressel. "Aber besonders beim Fundament wollen wir darauf achten, dass es bestenfalls auch noch zum 200. Geburtstag steht."

Um den Spielplatz rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2014 instand gesetzt zu haben, ist vorgesehen, bereits im Herbst mit den Bürgerbeteiligungsverfahren für die Planungen zu beginnen. Die Federführung sollen hierbei die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirk Nord übernehmen. "Wichtig ist uns, dass wir Kinder und Jugendliche in diesen Prozess mit einbeziehen ", sagt Andreas Dressel. Die Umsetzung soll im Winterhalbjahr 2013 und im Frühjahr 2014 geschehen.