Neustadt. Der Rückkauf der letzten Reste des historischen Hamburger Gängeviertels durch die Stadt führte 2009 zu bundesweiter Beachtung – doch jetzt überschattet ein handfester Streit zwischen Künstlern und Vertretern der Stadt die Sanierung. Gängeviertel-Sprecherin Christine Ebeling und zwei weitere Mitglieder des vornehmlich aus Künstlern getragenen Gängeviertel-Vereins traten am Montagabend von ihren Vorstandsposten im offiziellen Sanierungsbeirat zurück, wie Ebeling kurz zuvor gegenüber dem Abendblatt ankündigt hatte. Die Künstler hatten vor fünf Jahren die Sanierung und eine Kooperationszusage von der Stadt durch eine spektakuläre Besetzung erreicht. Ein Investor wollte die Häuser eigentlich abreißen lassen.

In dem Beirat sind auch Behördenmitarbeiter vertreten, das Gremium begleitet die umfangreiche Sanierung der zwölf teils arg zerfallenen Altbauten in der Neustadt. Der Rückzug sei eine Art Protest, weil man die zugesagte Selbstverwaltung des Gängeviertels in Gefahr sehe, sagte Ebeling. Vertragsdetails zur künftigen Verwaltung der ersten sanierten Häuser seien dem Verein vorenthalten worden, so der Vorwurf.

Die Sanierung der Häuser soll mehre Jahre dauern und rund 20 Millionen Euro kosten.