„Sie ist unverzichtbar.“ U-Bahn soll über 28 Kilometer von Bramfeld durch die Innenstadt zum Osdorfer Born führen

Hamburg. Die Pläne zum umfassenden Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes in den kommenden Jahrzehnten werden konkreter. Das betrifft vor allem die geplante neue Linie U5, die von Bramfeld über Steilshoop und Barmbek in die Innenstadt und von dort Richtung Westen hinaus bis zum Osdorfer Born führen soll. Der SPD-geführte Senat und die Hochbahn haben sich jetzt dafür ausgesprochen, die unterirdische Strecke westlich der Alster vom Jungfernstieg aus unter der Grindelallee und dem Lokstedter Steindamm bis zum Siemersplatz (Lokstedt) zu bauen.

„Die U5 bis zum Siemersplatz ist in jedem Fall unverzichtbar“, sagte Hochbahn-Vorstandschef Günter Elste bei der Vorstellung der vom Senat in Auftrag gegebenen Aktualisierung der Pläne. Das bedeutet: Die neue U-Bahn-Strecke würde exakt unter der jetzigen, hochfrequentierten MetroBus-Linie 5 verlaufen und diese ersetzen. Im Zuge des Busbeschleunigungsprogramms werden Haltestellen, Kreuzungen und Straßen entlang der Linie 5 derzeit aus- und umgebaut – Kosten bislang: rund 27 Millionen Euro.

Wie die Anbindung des Osdorfer Borns erfolgen soll, ist derzeit noch offen und abhängig von Machbarkeitsuntersuchungen, die bis Ende 2016 abgeschlossen sein sollen. Zwei Varianten sind noch in der Diskussion: entweder vom Siemersplatz aus über Stellingen, die Autobahn7 und die Arenen nach Lurup oder über eine Ausfädelung der neuen U5 in Hoheluft. Diese mittlere Variante führt über Altona und Bahrenfeld in Richtung Lurup und Osdorfer Born. Eine dritte Strecke im Süden über St. Pauli und Ottensen haben Senat und Hochbahn dagegen verworfen. „Wir wollen keine Kannibalisierungseffekte mit der S-Bahn“, sagte Elste.

Etwas konkreter sind die Planungen für den Verlauf der U5 östlich der Alster. „Unsere Vorzugsvariante führt von Bramfeld aus über Steilshoop und die Sengelmannstraße (Alsterdorf) zur U-Bahn-Station Borgweg der Ringlinie“, so Elste. Eine alternative Strecke würde von Steilshoop aus in Richtung Süden zum Bahnhof Barmbek führen und die MetroBus-Linie 7 ersetzen. Die U-5-Gesamtstrecke umfasst 28 Kilometer und würde 3,8 Milliarden Euro kosten. Die politische Weichenstellung für den Bau einer neuen U-Bahn-Linie müsste die Bürgerschaft in der kommenden Legislaturperiode beschließen. „Baubeginn kann dann in der übernächsten Legislaturperiode sein – nach 2020“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Es sei ein „langer Atem erforderlich“ bei Projekten dieser Größe. „Wir müssen damit jetzt anfangen, damit wir dem Mobilitätsbedarf der Stadt mit künftig vielleicht zwei Millionen Einwohnern gerecht werden“, sagte Scholz.

„Die U5 bleibt ein Phantom und wird aufgrund der hohen Kosten und technischen Schwierigkeiten nie kommen“, sagte dagegen der CDU-Verkehrspolitiker Klaus-Peter Hesse.