Senator Rabe stellt Untersuchung für Schuljahr 2013/2014 vor. Kritik der Linken

Hamburg. In Hamburg ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erneut gesunken: 13.530 Verträge sind im vergangenen Jahr abgeschlossen worden, das sind 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus dem Ausbildungsreport 2013/2014 hervor, den Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag im Rathaus vorgestellt hat.

„Dafür haben sich die Anfängerzahlen in den Berufen mit einem besonders hohen Fachkräftebedarf deutlich erhöht“, sagte Rabe. In der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege seien die Zahlen um mehr als neun Prozent auf 1089 gestiegen und bei den Erziehern um fast fünf Prozent auf 966. „Damit bleibt die Lage auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt unterm Strich auf hohem Niveau stabil“, betonte der Schulsenator.

Rabe appellierte an alle Jugendlichen, die noch eine Lehrstelle suchen, sich rasch in Betrieben oder bei Beratungsstellen der Jugendberufsagentur zu informieren. Rabe: „Im neuen Ausbildungsjahr gibt es noch zahlreiche offene Ausbildungsstellen.“ Einen guten Überblick biete auch die 20. Hanseatische Lehrstellenbörse am 22. und 23. September in der Handelskammer.

Eine Besonderheit in Hamburg ist, dass ungewöhnlich viele Auszubildende – auch im Handwerk – Abitur haben. „Das zeigt, dass die Stadt besonders hochwertige Ausbildungsplätze bietet“, sagte Rabe. Von den 13.196 Anfängern an Hamburger Berufsschulen verfügen 5028 über Abitur oder Fachhochschulreife – das sind 38,1 Prozent. Rund 4500 Auszubildende haben den mittlerem Schulabschluss, etwa 3100 den ersten allgemeinbildenden Abschluss und 367 gar keinen. Der gleichbleibend hohe Abiturientenanteil habe keine negativen Auswirkungen auf Berufsanfänger mit niedrigerem Schulabschluss, sagte Rabe.

Der Schulsenator räumte jedoch ein, dass es noch viel zu tun gebe. „Viele Jugendliche suchen ein Jahr oder länger nach einem Ausbildungsplatz“, sagte er. „Nur 30 bis 40 Prozent derer, die kein Abitur haben, finden sofort einen Ausbildungsplatz.“ Um Jugendlichen den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu erleichtern, habe der Senat bereits wichtige Reformen eingeleitet, wie etwa die Gründung der Jugendberufsagentur.

Die Bürgerschaftsfraktion der Linken kritisiert, dass die vom Senat versprochenen Maßnahmen wie die Jugendberufsagentur keine Verbesserung gebracht hätten. „Der Ausbildungsmarkt hat versagt“, so die Linken-Fraktionschefin Dora Heyenn. „Nur staatliche Ausbildungsplätze und eine landesbezogene Ausbildungsumlage können die Ausbildungsprobleme lösen.“

Aus dem Ausbildungsreport geht weiterhin hervor, dass 42 Prozent der Berufsanfänger aus anderen Bundesländern kommen. Insgesamt gibt es traditionell im kaufmännischen Bereich die meisten Ausbildungsplätze. Zu den beliebtesten Branchen zählen der Einzelhandel (855 neue Ausbildungsverträge), Verkauf (687) und der Groß- und Außenhandel (675).