Steine schießen Früher „wuchsen“ auf den umliegenden Äckern Feldsteine an die Oberfläche, die die Arbeit der Bauern behinderten. Stärkerer Frost ließ sie allmählich „hochwachsen“. Sie wurden von den Feldern abgesammelt, um zu Steinmauern, Wegbefestigungen u. Ä. verarbeitet zu werden. Manche Bauern handelten auch damit und verkauften sie nach Hamburg. In Volksdorf „erntete“ man reichlich Steine. So entstand der Ausdruck von den „steinreichen Volksdörpern“. Ganze Straßenzüge sind mit Feldsteinmauern als Einfriedigung versehen. Große Findlinge auf den Äckern, die nicht bewegt werden konnten, wurden frei gegraben und von Steinhauern in stundenlanger Arbeit zweifingertief angebohrt. Das Loch verfüllte man mit Schießpulver, das über eine Zündschnur gezündet wurde. Nun konnte der Stein in Stücken entfernt werden. Das Ganze wurde Steine schießen genannt.

Hans-Hermann Wölfert, Volksdorf

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