Husch, m. 1. schnelle, flüchtige Bewegung, (im) Nu; de mookt allens in Husch (arbeitet schlampig); ik koom bloots mol op ’n Husch (ich schaue nur mal kurz vorbei). 2. Unrat, Zusammengemengtes, unnützer Kram, schlechte Gesellschaft, Gesindel, Pöbel. Husch un Snusch wurde der Holsteiner Gemüseeintopf genannt, weil seine Zutaten „quer durch den Garten“ gingen.

Husche, f. Der auch für diese Rubrik vorgeschlagene Ausdruck Husche in der Bedeutung „Regenschauer“ mag vereinzelt nach Hamburg eingewandert sein, stammt aber aus dem Ostmitteldeutschen. In Hamburg sprach man von einer Flaag [spr.: flou, Plur. Flagen] für einen plötzlichen Regenguss. Handelte es sich um das Aprilwetter mit Hagel und letztem Schnee, nannte man diesen Niederschlag eine Stintflaag in Anspielung auf die kalten Frühjahrsmonate, in denen der Stint wanderte. Eine Husche bezeichnet in Mitteldeutschland auch eine Ohrfeige, in der Rotlichtsprache eine hysterische Tunte, in der Soldatensprache einen kurzen, feindlichen Feuerüberfall und in der Gaunersprache einen Gendarm (von: Husar).

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