Keine generelle Abkehr von Gewalt. Aktivisten: Uns ist es egal, wem das Gebäude gehört

Hamburg. Ein Kauf der Roten Flora durch die Stadt? „Ist uns egal.“ Gespräche über die Nutzung? „Brauchen wir nicht.“ Die Aktivisten des besetzten Kulturzentrums am Schulterblatt haben die vorsichtigen Annäherungsversuche des Senats zurückgewiesen. „Die reine Existenz des Hauses gibt uns recht, dass man so einen Scheiß wie Verträge nicht braucht“, sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Der Besitzer des Gebäudes, Klausmartin Kretschmer, hatte einen möglichen Um- oder Neubau ins Gespräch gebracht und so die Auseinandersetzungen Ende Dezember befeuert, die sich in einer Welle der Gewalt entluden. Der SPD-Senat bot ihm daraufhin an, das Gebäude für 1,1 Millionen Euro zu kaufen, und stellte ihm ein Ultimatum, alle seine Bauanfragen bis zum 3. Februar zurückzuziehen. Andernfalls werde die Stadt ihr Rückkaufsrecht vor Gericht durchsetzen. Die Rotfloristen ließen erkennen, dass sie eine Enteignung des Investors zwar begrüßen würden. Aber im Prinzip sei ihnen egal, wessen Gebäude sie besetzt halten. Das vom SPD-Senat geforderte Bekenntnis zum Gewaltverzicht als Voraussetzung für Gespräche wollen sie jedenfalls nicht geben: „Wir verstehen Militanz als Mittel autonomer Politik.“ Umgekehrt erhoben sie erneut schwere Vorwürfe gegen die Polizei.