Hamburg. Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zur Elbphilharmonie hat einen zweiten Entwurf seines Abschlussberichts vorgelegt. Das 724-Seiten-Dokument enthält gegenüber dem ersten Entwurf von 2013 keine neuen Fakten, ist aber etwas anders gegliedert.

Unter anderem benennt der Bericht noch klarer die Verantwortlichen für die Kostenexplosion und den enormen Zeitverzug bis Ende 2008 – denn nur bis zu dem Punkt hat der PUA die Ereignisse recherchiert.

Seinerzeit waren die anfangs auf 77Millionen Euro geschätzten Kosten für die Stadt bereits auf rund 500 Millionen Euro gestiegen. Mittlerweile sind es 789 Millionen. So wird dem damaligen Bürgermeister Ole von Beust (CDU) eine „konkrete Verantwortung für die Fehlentwicklungen“ bescheinigt. Und über den von Beust berufenen Projektkoordinator Hartmut Wegener heißt es, ihm sei nicht gelungen, „die ursächlichen Probleme zu durchdringen“.

Auch dieser Entwurf wird nun zunächst vom Ausschuss beraten, bevor er beschlossen und veröffentlicht wird. Das wird nicht vor dem Frühjahr erwartet. Norbert Hackbusch (Linkspartei) forderte, das Papier sofort zu veröffentlichen. Die „Geheimniskrämerei“ erschwere nur die Aufklärung.

Das Abendblatt hatte die gesamte Geschichte des Jahrhundertbauwerks von 2001 bis zur völligen Neuordnung 2013 Mitte Dezember in der Sonderbeilage „Wunschkonzert“ dargestellt. Auf 16Zeitungsseiten wurde detailliert erklärt, wer welche Fehler gemacht hat und welche Folgen sie hatten. Viele Leser hatten von einer „Pflichtlektüre für Politiker“ gesprochen.