Rückkehr zu neunjährigem Gymnasium? Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“ trifft sich zu ersten Gesprächen mit Schulsenator Ties Rabe. Montag müssen 10.000 Unterschriften gegen das „Turbo-Abitur“ vorliegen.

Hamburg. Die Vertrauensleute der Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“ haben sich zu einem ersten Gespräch mit Schulsenator Ties Rabe (SPD) getroffen. Wenige Tage, bevor die Initiative ihre Unterstützerunterschriften einreichen muss, sprach Rabe mit „G9-Jetzt-HH“-Initiatorin Mareile Kirsch und ihren Mitstreitern unter anderem darüber, wie die anderen Bundesländer die Schulzeit am Gymnasium geregelt haben. „Das Gespräch hat in freundlicher Atmosphäre stattgefunden“, sagte Behördensprecher Peter Albrecht.

Ziel der Volksinitiative ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasien. In Hamburg war vor zehn Jahren das um ein Schuljahr verkürzte „Turbo-Abitur“ an allen Gymnasien eingeführt worden. Kirsch und ihre Mitstreiter fordern die Wahlfreiheit zwischen dem „Turbo-Abitur“ und dem um ein Jahr längeren Bildungsgang an allen Gymnasien.

„Dass Senator Rabe zu Gesprächen bereit ist, ist ein erster Erfolg des Engagements der vielen Hamburger für die Wiedereinführung des G9“, sagte Kirsch. „Die Gesprächsbereitschaft des Senators zeigt, dass er die Elternforderung nicht länger ignorieren kann“, sagte „G9-Jetzt-HH"-Vertrauensperson Ulf Ohms.

Um die erste Stufe der Volksgesetzgebung zu schaffen, muss die Initiative am kommenden Montag mindestens 10.000 Unterschriften vorlegen. Angesichts des Sammelzeitraums von einem halben Jahr gilt das als sicher. „Das Gespräch war eine gute Basis für mögliche weitere Gespräche nach Abgabe der Unterschriften, die wir jetzt erst einmal abwarten werden“, sagte Albrecht.

In der zweiten Stufe der Volksgesetzgebung – dem Volksbegehren – müssen innerhalb von drei Wochen rund 60.000 Unterschriften gesammelt werden.