Neues Verfahren will den Frust der Wilhelmsburger nach IBA und igs abbauen

Wilhelmsburg. In Wilhelmsburg ist am Montag das erste Hamburger Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet, das gemeinsam von Stadt, Bezirk und einem lokalen Träger realisiert wird. Unter dem Motto „Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln“ soll das Bürgerhaus Wilhelmsburg künftig mehr Menschen dafür gewinnen, bei Beteiligungsverfahren mitzumachen. Finanziert und begleitet wird das Verfahren von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) sowie dem Bezirk Mitte.

Nach den Planungen zu Internationaler Bauausstellung (IBA) und zur Internationalen Gartenschau (igs) hatten viele Wilhelmsburger die Nase voll von einer angeblichen Bürgerbeteiligung. Immer wieder wurde kritisiert, man werde nur dem Schein nach gehört, habe tatsächlich aber keinen Einfluss auf Entscheidungen. Erst Anfang der Jahres hatte die BSU, die für die Fortsetzung des Rahmenkonzepts „Sprung über die Elbe“ und damit für die städtebauliche Entwicklung Wilhelmsburgs verantwortlich ist, das Beteiligungsverfahren „2013+“ aufgesetzt. Wieder gab es Proteste. „Es war thematisch zu eng aufgesetzt“, sagt Bettina Kiehn, Geschäftsführerin des Bürgerhauses und Mitinitiatorin des neuen Beteiligungsverfahrens. „Dort ging es nur um einzelne Flächen, aber nicht um das große Ganze.“ Man dürfe in Wilhelmsburg aber den Blick nicht nur auf bestimmte Baustellen werfen, sondern müsse die gesamte Entwicklung sehen.

Transparenter und bürgernaher soll es künftig zugehen. Unterstützt wird das Bürgerhaus bei dem Projekt vom Verband für Wohnen und Stadtentwicklung (VHW). „In den letzten Wochen gab es bereits sechs Gesprächskreise mit Menschen, die sonst nicht mitmachen“, sagt Bettina Kiehn. Für die neue Herausforderung wurde das Bürgerhaus-Team um die Stelle einer Projektleiterin verstärkt. Unternehmensberaterin Brit Tiedemann soll das Verfahren koordinieren.