Altona. Nette Worte zum Abschied sind üblich, oft routiniert. Doch was Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke bei der Abschiedsfeier für seinen Altonaer Kollegen Jürgen Warmke-Rose ansprach, klang nach ehrlicher Anerkennung: „Du hast das sehr gut gemacht“, sagte Sevecke am gestrigen Montag, als Warmke-Rose im Altonaer Rathaus seine Verabschiedungsurkunde in den einstweiligen Ruhestand überreicht bekam.

Sechs Jahre lang war der 52 Jahre alte Jurist auf dem Chefposten in Altona, zuletzt war der parteilose Verwaltungsfachmann der letzte der sieben Hamburger Bezirksamtsleiter ohne SPD-Parteibuch. Er setzte unter anderem die umstrittene Ikea-Ansiedelung im Herzen von Altona um.

Die neue rot-grüne Mehrheit in Hamburgs westlichstem Bezirk konnte sich aber nicht auf seine Wiederwahl einigen, weil die Sozialdemokraten auf eine SPD-Mitgliedschaft für diesen Posten bestanden. Er werde es bedauern, dass „du weggegangen wurdest“, sagte Sevecke, selbst SPD-Mitglied, in Anspielung auf die Umstände der Verabschiedung. Aber das gehöre eben zum Job eines Bezirksamtsleiters. „Man ist nicht richtig Beamter und nicht richtig Politiker, sondern irgendwie beides.“

Eimsbüttels Bezirkschef Sevecke lobt den Altonaer Kollegen Warmke-Rose

Neben dem fehlenden Parteibuch hatte sich die SPD immer stärker daran gestört, dass Warmke-Rose mehr als deutlich die Sparpolitik des SPD-Senats kritisierte. Seiner Meinung nach drohe die Gefahr, dass die Bezirke „kaputtgespart“ würden.

Sein Kollege Sevecke ging auch auf diese Kritik ein: „Ich hoffe, dass du unrecht hast“, sagte er in seiner Laudatio. Ansonsten habe er mit seinem Kollegen meist übereingestimmt. Warmke-Rose sei bei seinem Handeln stets „aufrecht, klar, unabhängig und kenntnisreich“ aufgetreten.

Und bescheiden. Sevecke: „Ich erinnere mich noch an die erste Begegnung als Kollege: ‚Ich bin Jürgen Warmke-Rose und arbeite im Bezirksamt Altona‘ – mit diesen Worten hast du dich vorgestellt. Nicht als Chef, Leiter oder König von Altona.“