Einhaltung soll durch Blitzer sichergestellt werden. Auch soll versucht werden, die 28 Meter breit geplante Straße schmaler zu gestalten.

Hamburg. Im Streit um die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße hat die SPD-Bürgerschaftsfraktion einen Kompromiss vorgelegt: In einem Antrag fordert sie den Senat auf zu prüfen, ob die Höchstgeschwindigkeit auch nach der Verlegung auf Tempo 70 (geplant ist 80) festgelegt werden kann. Die Einhaltung soll durch Blitzanlagen sichergestellt werden. Außerdem soll versucht werden, die bislang 28 Meter breit geplante Straße etwas schmaler zu gestalten. Ferner soll der Senat noch vor Abschluss der Planungen - voraussichtlich im Juni - detailliert erklären, welche Anregungen aus dem Beteiligungsverfahren warum berücksichtigt wurden und welche nicht.

Zwecks Beteiligung der Anwohner, Vereine, Verbände und Organisationen auf der Elbinsel hatte das Bezirksamt Hamburg-Mitte eigens ein "Beratungsgremium" ins Leben gerufen. Obwohl dort Befürworter und Gegner der Verlegung der Straße zusammensaßen, einigten sie sich auf eine Stellungnahme, die unter anderem die Forderung nach Tempo 60 beinhaltete. Die Verkehrsbehörde ignorierte dies im Planungsprozess aber, was die Wilhelmsburger, unter ihnen der Bürgerschaftsabgeordnete Metin Hakverdi (SPD), scharf kritisierten. Dennoch sagte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) in der Bürgerschaft, dass an Tempo 80 und der Breite der Straße nicht gerüttelt werde.

Es folgten zähe Verhandlungen und nun dieser Vorschlag. "Es ist eben ein Kompromiss, und wenn man genau hinschaut nicht einmal ein schlechter", sagte Hakverdi. "Ich hätte mir auch mehr vorstellen können." Über den SPD-Antrag wird am Mittwochabend in der Bürgerschaft abgestimmt - zusammen mit einem Antrag der Grünen, die Tempo 60 fordern.