Eric Johannesen warnte davor, nur Events zu veranstalten,“wir Sportler wünschen uns auch mal richtige Meisterschaften in der Stadt.“

Hamburg. Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Sportpolitik, der erste Hamburger Sportkonvent im Rathaus. Die Zukunftskommission Sport unter Leitung Michael Beckereits (Hamburg Wasser) präsentierte am Freitagabend 190 Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien die Bilanz nach einem Jahr Dekadenstrategie Sport des SPD-Senats. "Es ist vieles angepackt worden, aber es gibt auch noch viele weiße Flecken", sagte Beckereit.

Fünf Referenten, Ralph Lehnert (Hamburger Sportbund), Unternehmer Tom Heinkel (Handelskammer), Harald Rösler (Bezirksamt Nord), Eric Johannesen (Ruder-Olympiasieger) und Thomas Kreuzmann (CDU), Vorsitzender des Sportausschusses der Bürgerschaft, bewerteten aus ihrer Sicht den Sportentwicklungsplan. Kreuzmann forderte dabei den Senat auf, sich um das Deutsche Turnfest 2021 zu bewerben, was Sportsenator Michael Neumann angesichts der Kosten von 20 Millionen Euro mit deutlicher Zurückhaltung aufnahm. Johannesen wiederum warnte davor, nur Events in Hamburg zu veranstalten, "wir Sportler wünschen uns auch mal richtige Meisterschaften in der Stadt". Heinkel sprach das für Unternehmen heikle Feld der Compliance (Regeleinhaltung) an. Viele Hamburger Firmen würden aus Angst vor Steuerstraftatbeständen keine Sponsorenpakete mehr kaufen.

Am Ende durften alle Teilnehmer an Stellwänden Kritik und Anregungen hinterlassen. Diese Beiträge sollen 2013 in die Sportpolitik einfließen.