Hamburg. Neben der Stiftung Mittagskinder sind von den insgesamt 59 Bewerbungen für den diesjährigen Hamburger Stifterpreis vier weitere karitative Organisationen in die Endauswahl gekommen. Der Preis wird morgen um 17 Uhr bei einem Senatsempfang im Rathaus verliehen. Hamburg gilt mit zurzeit etwa 1150 Stiftungen als deutsche Stiftungshauptstadt. "Stiften gehört zum hanseatischen Selbstverständnis", sagt Nina Wagner, die das Referat für Stiftungsangelegenheiten in der Justizbehörde leitet.

Die Georg-Koch-Stiftung von 1969 betreibt in Timmendorfer Strand ein Kinderheim, in dem bis zu 14 Kinder aus sozial schwachen Familien gleichzeitig (mit jeweils zwei Betreuern) kostenlos Urlaub machen dürfen. Pro Jahr verbringen hier rund 320 Kinder eine Woche bis zwei Wochen Ferien.

Die Hermann-Rauhe-Stiftung, benannt nach ihrem Mitbegründer und langjährigen Präsidenten der Hamburger Musikhochschule für Musik und Theater, fördert das Institut für Kultur- und Medienmanagement. Das größte und bekannteste Projekt der Stiftung ist die "freiKartE" in Kooperation mit der "Zeit"-Stiftung und den Hochschulen: Erstsemesterstudenten erhalten eine Freikarte, mit der sie drei Monate lang 14 Museen und zehn Theater kostenlos besuchen können.

National Contest for Life ist eine Stiftung, die weltweit die Erforschung der seltenen Stoffwechselkrankheit Neuronal Ceroid Lipofuszinose (NCL) unterstützt, die bei Kindern ab sechs Jahren über das Absterben von Nervenzellen zur Erblindung, zu geistigen Ausfällen und schließlich zum Tod führt. Für die Pharmaindustrie besteht angesichts der geringen Anzahl von Betroffenen "kein finanzieller Anreiz" für die Suche nach einem geeigneten Medikament.

Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung existiert bereits seit 105 Jahren. Bis vor fünf Jahren verschrieb sie sich fast ausschließlich der Unterstützung der Grundlagenforschung. Seitdem wurden zahlreiche weitere Projekte, vor allem Wissenschaftspreise für Arbeiten von Studierenden an Hamburger Universitäten zur Förderung von wissenschaftlicher Exzellenz und Spitzenforschung, unterstützt.