Hamburg. Die Kultusministerkonferenz (KMK), die zum ersten Mal seit 2001 in Hamburg tagt, hat gestern eine Bund-Länder-Initiative zur Verbesserung der Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung beschlossen. Die 16 Länder und der Bund einigten sich auf ein fünfjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm, das die sprachliche Bildung bei Kindern und die Wirksamkeit der unterschiedlichen Angebote zur Förderung in den Ländern zum Thema hat.

"Bundesweit gibt es eine Vielzahl von Programmen zur Sprachförderung, für die sehr viel Geld ausgegeben wird", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD), derzeit KMK-Präsident. Allerdings wisse bislang niemand, welche der Maßnahmen am besten wirkten, um besonders Schüler mit Migrationshintergrund so gut wie möglich zu fördern.

"Gerade für Hamburg ist dies besonders wichtig, weil hier mittlerweile nahezu die Hälfte der Grundschüler Migrationshintergrund hat", sagte Rabe. Einig waren sich alle Kultusminister in der Erkenntnis, dass "das sichere Beherrschen der deutschen Sprache der Schlüssel zum Bildungserfolg" ist, wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Länderminister heißt.

Nach Informationen des Abendblatts einigten sich die Minister am Abend auch auf nationale Bildungsstandards für das Abitur. Im Frühjahr hatte die KMK grundsätzlich beschlossen, dass in allen Ländern verbindliche Themenkataloge für die Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch oder Französisch gelten sollen. Die Plenarsitzung der KMK im Rathaus wird heute fortgesetzt. Ein weiteres Thema der Konferenz ist die länderübergreifende Anerkennung von Lehramtsabschlüssen.