Finkenwerder. Überfüllte Fähren, Verspätungen und Ausfälle - die Kritik der Finkenwerder Pendler und der Politik an der Hadag war in den vergangenen Monaten heftig. Gestern Abend stellte sich Hadag-Vorstand Gabriele Müller-Remer im Regionalausschuss Finkenwerder persönlich den Fragen von Lokalpolitikern und etwa 80 Bürgern, die vor allem die Hadag-Linie 62 von und zu den St.-Pauli-Landungsbrücken nutzen.

Zunächst räumte Müller-Remer "deutliche Engpässe" auf der Linie 62 in dieser Saison ein und kündigte an, einen Kundendialog einzuführen: "Wir sind für Anregungen unserer Fahrgäste offen und versuchen diese wenn möglich umzusetzen."

Der SPD-Abgeordnete Ralf Neubauer kritisierte, dass die Schiffsflotte nicht den stark steigenden Fahrgastzahlen entsprechend ausgebaut würde. Eine Bürgerin schlug vor, dass Pendler mit Zeitkarten beim Betreten der Schiffe Vorrang vor Touristen haben sollten. Außerdem wurde kritisiert, dass es immer wieder Probleme beim Fahrradtransport gebe und dass an Bord Alkohol getrunken und geraucht werden dürfe.

Dem entgegnete Hadag-Chefin Müller-Remer gestern Abend: "Das Rauchen an Bord ist seit September verboten." Außerdem will die Hadag gleich mit mehreren Maßnahmen gegen die Überfüllung vorgehen: Zwei zusätzliche Schiffe sollen 2013 in Betrieb genommen werden. Bei großem Andrang soll das Personal verstärkt werden. Zudem wird von März bis September der 15-Minuten-Takt auf der Linie 62 bis um 22.15 Uhr verlängert werden.