Jeder zweite unterrichtet Mathematik ohne Studium - Senator will handeln

Hamburg. Das im Ländervergleich schlechte Abschneiden der Hamburger Grundschüler könnte schon bald erste Konsequenzen haben. "Wenn es stimmt, dass wir einen so hohen Anteil fachfremden Mathematik-Unterrichts in der Grundschule haben und es einen Zusammenhang mit den Schülerleistungen gibt, dann müssen wir das ändern", sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Hamburg hatte in der aktuellen Ländervergleichsstudie zu den Leistungen der Viertklässler in den Bereichen Lesen, Verstehen und Mathematik den drittletzten Platz unter den 16 Ländern belegt. Nur Berlin und Bremen waren noch schlechter.

Eine Besonderheit ist dabei, dass 48,1 Prozent der Hamburger Grundschullehrer, die Mathematik unterrichten, dieses Fach nicht studiert haben. In keinem anderen Land ist der Anteil so hoch - im Testsiegerland Bayern liegt er nur bei 15,8 Prozent. Und: Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Lernvorsprung der Kinder, denen die Grundrechenarten von "echten" Mathelehrern beigebracht werden, im Durchschnitt ein Drittel Schuljahr beträgt. Bei den Lernschwächsten ist es sogar ein ganzes Schuljahr.

Rabe will jetzt genau prüfen lassen, wie hoch der Anteil fachfremd gegebenen Matheunterrichts in Hamburg ist.

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