Hamburg. Am morgigen Sonnabend tritt das Transparenzgesetz in Kraft. Hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt sich die Schaffung weitreichender Informations- und Auskunftsrechte der Bürger gegenüber der Verwaltung, den Behörden und öffentlichen Unternehmen.

Das Amtsgeheimnis, über Jahrhunderte Schutzschild hoheitlichen Handelns, wird in Hamburg damit praktisch abgeschafft. Kernstück ist von 2014 an das bundesweit einmalige Informationsregister, in dem die Bürger online selbst recherchieren können. Die Bürgerschaft hatte das Transparenzgesetz, an dessen Erarbeitung die Volksinitiative "Transparenz schafft Vertrauen" maßgeblich beteiligt war, im Juni einstimmig beschlossen.

"Hamburg stellt sich mit dem Informationsregister an die Spitze der Open-data-Bewegung und wird Transparenzhauptstadt", sagte der SPD-Rechtspolitiker Urs Tabbert. Die Daten sollen im Volltext in elektronischer Form veröffentlicht werden.

Der Grünen-Abgeordnete Farid Müller weist darauf hin, dass noch nicht geklärt ist, wie das Internetportal für das Informationsregister aussehen soll. "Dessen Entwicklung wird darüber entscheiden, ob die neue Transparenz ein teures Projekt für wenige wird, oder ob es allen Hamburgern zu einem vertretbaren Preis Durchblick verschafft", sagte Müller. "Wir sind überzeugt, dass das Gesetz einen wertvollen Beitrag zur besseren Kontrolle von Verwaltungshandeln leisten wird", sagte Finn Ole Ritter (FDP).