Hamburger Senat will Miete sparen für Gebäude. Künftig werde mit zwölf Quadratmeter pro Schüler kalkuliert. Es geht um 40 Millionen Euro.

Hamburg. Der SPD-Senat plant, die Fläche der Schulen in Hamburg, derzeit etwa drei Millionen Quadratmeter, um zehn Prozent zu reduzieren. Das geht aus der Senatsdrucksache "Neuausrichtung von Bau und Bewirtschaftung der staatlichen Schulimmobilien" hervor, die dem Abendblatt vorliegt. Viele Schulen verfügten "über nicht unmittelbar benötigte Raumreserven", heißt es zur Begründung in dem Papier. Künftig werde mit zwölf Quadratmeter pro Schüler kalkuliert. Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, bestätigte, dass geplant sei, diese Überkapazitäten anderweitig zu vermieten - etwa an Volkshochschulen, Vereine oder staatliche Beratungsstellen wie Rebus.

Es geht um sehr viel Geld: 2013 zahlt die Schulbehörde knapp 250 Millionen Euro Miete für die Gebäude der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Für das Jahr 2024 wird schon mit 416 Millionen kalkuliert. Wird die Fläche um zehn Prozent reduziert, könnte die Miete um gut 40 Millionen Euro sinken. Zielmarke ist laut Drucksache eine Miete von zwölf Euro pro Quadratmeter und Monat.

CDU-Schulexperte Robert Heinemann betrachtet die Senatspläne sehr skeptisch. "Das ist eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung, die kaum mit Schulpraktikern abgestimmt sein kann. Wenn wir zehn Prozent zu viel Fläche haben, warum werden dann 10 000 Schüler in Containern unterrichtet?" Seine Befürchtung, es könnten auch Standorte ganz geschlossen werden, wies die Schulbehörde aber zurück. Das sei nicht geplant.

In Arbeit ist aber die Neuorganisation des städtischen Sondervermögens "Schulbau Hamburg" (SBH), des Vermieters der Gebäude. Es soll aufgespalten werden in einen reinen Immobilienbesitzer und einen Landesbetrieb "SBH Dienstleistungen", der für Bau und Bewirtschaftung der Gebäude zuständig ist. Die neue Gesellschaft soll mit unter das Dach der Saga-Tochter GWG Gewerbe schlüpfen.