Sasel. Fast zehn Jahre ist das Projekt schon im Gespräch, nun soll es endlich Wirklichkeit werden: Die Bezirksversammlung Wandsbek hat die Umgestaltung des Saseler Markts beschlossen. Der Antrag von SPD und Grünen sieht vor, erste Schritte und die Finanzierung zu prüfen. Auch die anderen Fraktionen schlossen sich an.

Grundlage der nun anstehenden Planung ist ein Entwurf, den der Bezirk lange erarbeitet und im Sommer vorgestellt hat. Bislang wird der Marktplatz nur für geduldetes Parken und zweimal die Woche für den Wochenmarkt genutzt. Künftig soll er geteilt werden in einen Bereich mit festen Stellplätzen und eine freie Aufenthaltsfläche mit Boule-Bahn und Bänken. Die Straße südlich des Marktplatzes, wo sich bisher Fußgänger, Geschäftsauslagen und wild parkende Autos regelmäßig ins Gehege kommen, würde außerdem zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich erklärt. Ein breiterer Gehweg und zusätzliche Fahrradstellplätze sind geplant.

Während die Pläne zur Ladengasse auch unter den Bürgern Zustimmung finden, gibt es um die Zahl der Parkplätze seit Jahren Streit. Bisher finden auf und um den Saseler Marktplatz etwa 100 Autos Platz; nach einer Umgestaltung sollen es nur noch insgesamt 64 sein. Zu wenig, wie Gewerbetreibende und Marktbestücker finden, die um ihre Kunden und um den Saseler Markt als Nahversorgungszentrum überhaupt fürchten. Die Initiative "Für ein lebenswertes Sasel" wiederum begrüßt die Reduzierung - und plädiert sogar für ein völliges Parkverbot auf dem Marktplatz.

Nach dem Beschluss der Bezirksversammlung meldeten sich die verschiedenen Interessengruppen wieder zu Wort. Die Fraktionen sind sich dagegen einig: Sie sehen den Entwurf als einen notwendigen Kompromiss, um die lange geplante Umgestaltung endlich auf den Weg zu bringen. "Der Streit um die Parkplätze darf nicht Anlass sein, das Gesamtprojekt zu gefährden", sagt André Schneider von der SPD. "Wir müssen eine Grundeinigkeit im Stadtteil erreichen, damit es endlich weitergeht." Gerade im Hinblick auf die Finanzierung wäre ein Konsens wichtig. Die Umgestaltung soll etwa zwei Millionen Euro kosten.