Hamburg. Ein mutmaßliches Mitglied der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK muss sich vom 13. August an vor dem 3. Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts verantworten. Dem 47-jährigen Türken wird vorgeworfen, von Mai 2007 bis September 2008 als hauptamtlicher Kader für die PKK in Norddeutschland tätig gewesen zu sein. Er sitzt bereits seit seiner Festnahme im Oktober 2011 in Untersuchungshaft.

Ali Ihsan K. soll zunächst das Gebiet Hamburg geleitet haben und von Juni 2007 an für Kiel, Bremen und Oldenburg zuständig gewesen sein, sagte ein Gerichtssprecher. Seine Aufgabe habe darin bestanden, Spenden und Beiträge zu kassieren. "Außerdem stellte er sicher, dass genügend PKK-Anhänger aus seinem Zuständigkeitsbereich an Veranstaltungen und Demonstrationen der Organisation teilnahmen", heißt es in der Anklage der Bundesanwaltschaft, die im Mai dieses Jahres erhoben wurde. 2008 soll er sich zudem monatelang bei Guerillaeinheiten der kurdischen PKK im Nordirak aufgehalten haben.

Die PKK strebt einen staatenähnlichen Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, in Syrien, im Iran und Irak an. Sie verfügt über militärisch strukturierte Guerillaeinheiten, die vorwiegend im Südosten der Türkei Attentate auf Polizisten und Soldaten verüben.