In Hamburg werden immer weniger Banküberfälle verübt

Winterhude. Im Zuge der Umstrukturierungen bei der Schutzpolizei und dem Landeskriminalamt (LKA) könnte das zentrale Raubdezernat aufgelöst werden. Dies ist einer der Vorschläge, die derzeit von Polizeiführung und Innenbehörde als Teil des Projekts "ProMod" erörtert werden. Grund: In Hamburg, aber auch bundesweit, werden laut Polizei immer weniger schwere Raubtaten wie Banküberfälle verübt.

Nur vier entsprechende Fälle weist die aktuelle Kriminalitätsstatistik für Hamburg und das vergangene Jahr aus. Vor zehn Jahren waren es nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" 38 entsprechende Taten, vor 20 Jahren sogar noch 42 Banküberfälle. In gleichem Maße sank die Zahl der Erpressungen und Geiselnahmen. Eine Entwicklung, die möglicherweise auf höhere Sicherheitsstandards in den Geldinstituten zurückgeht.

Die Aufgaben des Raubdezernats könnten künftig von den acht Kriminalkommissariaten übernommen werden, die wie bereits berichtet das Landeskriminalamt in den Bezirken vertreten sollen. Im Gegenzug sollen sich die Kriminalisten aus den örtlichen Wachen zurückziehen. Aus der Polizei hieß es dazu: "Bei den meisten Raubüberfällen gehen wir von örtlich agierenden Tätern aus und nicht von bundesweit agierenden Serientätern", sagte Polizeisprecher Mirko Streiber.

Eine entsprechende Umstrukturierung wäre aus dieser Sicht sinnvoll, hieß es. Bei Sonderlagen, etwa Geiselnahmen, könnte dann die bereits bestehende Dienststelle Kommissionsermittlung im LKA 4 mit den Ermittlungen beauftragt werden. Diese Dienststelle hat keine festen Zuständigkeitsbereiche, sie agiert als eine Art Feuerwehr im LKA. Streiber betonte aber auch, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. "Dies ist nur eine von vielen Überlegungen."

Wie die "Welt" berichtet, soll neben dem Raubdezernat auch die Bearbeitungsstelle für Intensivtäter regionalisiert werden.