Lohdiele Hier handelt es sich im alten Bauernhaus um den Bereich der Diele, in dem auf offener Flamme gekocht wurde. Meist war dort alles voller Ruß, da es für die Feuerstelle keinen Schornstein oder sonstigen Rauchabzug gab. So musste sich der Rauch einen mühsamen Weg ins Freie suchen, sodass er nur langsam durch Fenster, Türen, Luken und das Ulenlock abzog. Deshalb war im Haus fast alles ver- und geräuchert, nicht nur die Schinken, Würste und Speckseiten, die auf der Lohdiele an Stangen aufgehängt waren, sondern auch Heu, Stroh und Korn, das oben auf dem Boden lag. Der Geruch war nicht unangenehm. Er vermischte sich vielmehr mit dem aus dem Kuhstall und ergab so den eigentümlich würzigen Bauernhausduft. Mit besten Grüßen für heute

Hans-Hermann Wölfert, Volksdorf

Anm.: Loh(e) kann bedeuten: 1. Extrakt der Eichenrinde zum Gerben (Lohmühle). 2. kleines Waldstück ( Lohbrügge ) und 3. flammendes Feuer. Bekanntlich versank Walhall, Odins Halle für gefallene germanische Helden, in wabernder Lohe - aber das gehört eher nach Bayreuth als nach Hamburg.