Lärmschutzmatten unter dem Belag sollen Autos leiser machen

Altona. Eine Weltpremiere in Altona: An der Nansenstraße wird von diesem Wochenende an ein neues Konzept getestet, das den Straßenlärm reduzieren soll. Dabei geht es um elastische Dämpfungsschichten, die unter der Asphaltdecke eingezogen werden. Diese Lärmschutzmatten sollen Reifen- und Fahrbahngeräusche um drei bis vier Dezibel dämmen. So erhoffen es sich die Mitarbeiter des zuständigen Forschungsprojekts "Neuartige Konstruktionen mit geräuschmindernder Wirkung", das von der Ingenieur- und Prüfgesellschaft Hansa-Nord-Labor GmbH aus Pinneberg koordiniert wird.

"Die Grundidee ähnelt der einer Trittschalldämmung", sagt Projektleiter Manfred Hase. "Die elastischen Zusatzschichten sollen verhindern, dass Schwingungen wie bisher zurück auf die Fahrzeugreifen übertragen werden." Denn dadurch werde der Geräuschpegel verstärkt.

Dieses Prinzip ist laut Hase neuartig: "Bisher zielten die Ansätze zur Lärmreduzierung nur auf die Optimierung der Eigenschaften der oberen Asphaltschicht ab."

Auf der knapp 800 Meter langen Strecke an der Nansenstraße, die durch den Volkspark führt, haben die Fräsarbeiten bereits am Freitag begonnen. Am Sonnabend startet der Einbau der Zwischenlagen. "Wir testen auf verschiedenen Versuchsfeldern unterschiedliche Materialien und Schichten mit verschiedenen Stärken", sagte Hase. Während der Bauarbeiten wird die Nansenstraße gesperrt.

Nachdem die "Schallschutzteppiche" eingezogen sind, wird eine neue dünne Asphaltschicht aufgetragen. "Im Laufe des Sonntags werden wir erste Akustikmessungen durchführen", sagte Hase. Die Nansenstraße wird dann auch wieder freigegeben. Wie lange die Testphase dauern wird und ob die elastischen Lagen wieder entnommen werden, ist noch unklar.

Insgesamt kostet das Testprojekt mit Materialkosten, Messungen, Nachmessungen und Personal etwa 100 000 Euro. Gefördert wird das Programm vom Bundeswirtschaftsministerium. Auch die Hamburger Stadtentwicklungsbehörde und das Bezirksamt Altona unterstützen den Testlauf.