Hamburg. 14-mal war die Fleetinsel Heimat des Duckstein-Festivals. Im 15. Jahr seines Bestehens zieht das Festival unter dem Motto "Kunst, Kultur und Kulinarisches" um: Am Freitag startet die Veranstaltung erstmals am Jungfernstieg.

"Wir hatten schon seit Jahren vor, unseren Standort zu verändern", so Festival-Projektleiter Jörn Hoppmann. "Nachdem die Arbeiten am Jungfernstieganleger jetzt abgeschlossen sind, klappt der Umzug endlich." Grund für den Wechsel sind die veränderten Bedingungen auf der Fleetinsel: Als das Duckstein-Festival Ende der 1990er-Jahre aus der Taufe gehoben wurde, war die Fleetinsel noch nicht so erschlossen wie heute. "Inzwischen haben sich die gastronomischen Flächen stark erweitert", sagte Jörn Hoppmann. Für das Festival müsse man von den örtlichen Anbietern Platz anmieten. Auch Polizei und Feuerwehr gingen davon aus, dass es am neuen Standort weniger Ärger durch Anwohnerbeschwerden wegen Lärms geben werde und die Rettungswege besser seien.

Die Nähe zum Wasser ist beim Festival auch weiterhin Programm: Statt am Fleet werden die Stufen des Jungfernstieganlegers zur Bühne. Auf der Binnenalster wird außerdem eine Bühne schwimmen, so wie bisher die Pontons an der Fleetinsel. Jazz, Soul, Tango oder Lounge - die unterschiedlichsten Stilrichtungen finden sich im Musikprogramm des Festivals. Gäste sind diesmal neben anderen Son Cubano und Edo Zanki. Am westlichen Ende des Jungfernstiegs wird ein Theaterplatz entstehen, zum Beispiel für Straßentheater oder Luftakrobatik unter freiem Himmel. Auf der Reesendammbrücke ist eine Designermeile mit kleinen Pagodenzelten geplant, in denen Design und Kunst präsentiert werden.

Das Festival soll am neuen Ort noch mehr als die bisher durchschnittlich 14 000 Zuschauer pro Tag anziehen, ist sich Projektleiter Hoppmann sicher. Schon tagsüber sei ja quasi durch Laufkundschaft viel mehr los als auf der Fleetinsel. Abends ist die City durch das Duckstein-Festival auch länger belebt, wochentags bis 23 Uhr, am Wochenende jeweils bis 24 Uhr. "Im Innenstadtwohnzimmer brennt dann länger das Licht", so Hoppmann. Aber ist das Flair auf der Fleetinsel nicht schöner als der Shoppingmeilen-Charme an der Binnenalster? "Ja, manche Fans sehen das kritisch, aber wir wollen sie auch am neuen Standort überzeugen."