Nach Protesten von Anwohnern hatte die Polizei den Übungsplatz am Schulgartenweg in Bahrenfeld bereits im Sommer aufgegeben.

Hamburg. Jetzt ist endgültig Schluss: Zum Jahresende wird der Schießplatz am Volkspark geschlossen. Nach hartnäckigen Protesten von Anwohnern, Spaziergängern und der Bezirkspolitik hatte die Polizei den Übungsplatz am Schulgartenweg in Bahrenfeld bereits im Sommer aufgegeben. Der Vertrag mit dem Bahrenfelder Schützenverein läuft zum 31. Dezember aus und wurde nicht verlängert. Damit wird das 36.000 Quadratmeter große Gelände in idyllischer Waldlage nach mehr als 140 Jahren frei.

Zuständig für das städtische Grundstück ist das Immobilienmanagement der Finanzbehörde. Dort allerdings weiß man noch nicht so recht, was dort passieren soll.

"Die zukünftige Nutzung ist noch nicht abschließend geklärt", sagte der stellvertretende Sprecher Björn Domroese auf Anfrage. Eventuell werde das Gelände im Zuge des Baus des A-7-Deckels benötigt. Problem: Auf der Fläche lagern erhebliche Munitions-Altlasten. Bereits 1870 war der Übungsplatz im Norden Bahrenfelds eingerichtet worden. An neun Schießständen trainierten preußische Soldaten mit langen Gewehren. Nach dem Abzug der Truppen 1919 übernahm die Polizei das Areal und nutzte es bis Mitte des Jahres.

In seinem Buch "Bahrenfelds militärische Vergangenheit" beschreibt Autor Hans-Günter Schmidt zudem ein grausiges Kapitel. Am 1. Dezember 1945 ließ die britische Militärregierung dort drei deutsche U-Boot-Offiziere hinrichten, die Überlebende eines torpedierten griechischen Schiffes mit Handgranaten getötet hatten.

Bei der weiteren Nutzung wollen jetzt auch die Altonaer Politiker mitreden. "Nach unseren Vorstellungen sollte das Gelände in den Volkspark integriert werden und möglichst zügig für die Bevölkerung begehbar sein", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Altonaer Planungsausschuss, Sven Hielscher (CDU). Derzeit allerdings verhindert noch ein hoher Stacheldrahtzaun den Zutritt. Das Betreten ist ausdrücklich verboten. Denn mit der Räumung der kontaminierten Flächen soll nach Willen der Stadt erst begonnen werden, wenn klar ist, wie es mit dem Gelände weitergehen soll.