Hamburg. Der Streit zwischen der Stadt und dem Baukonzern Hochtief um die Elbphilharmonie wird jetzt doch vor Gericht ausgetragen. Einen zwischenzeitlich geschlossenen Vergleich kündigte die Stadt am Freitag auf. Sie möchte nach Angaben der Kulturbehörde vom Hamburger Landgericht klären lassen, dass sie einen Anspruch auf Übergabe des fertigen Konzerthauses zum 28. Februar 2012 hat. Demgegenüber behaupte Hochtief, einen Anspruch auf eine weitere Bauzeitverlängerung zu haben, sagt Behördensprecher Karl Olaf Petters.

Laut Vertrag hätte die Elbphilharmonie schon am 30. November fertig sein müssen. Drei Monate Verzögerung nimmt die Stadt auf ihre Kappe. Hochtief nennt als realistischen Fertigstellungstermin derzeit 2015.

Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss sagten am Freitagabend die Düsseldorfer Juristen Ute Jasper und Sebastian Saitzek aus, die zwischen 2004 und 2006 an der Erstellung der Verträge beteiligt waren. Beide bestätigten, dass sie 2006 Bedenken gegen die Ausschreibung hatten, weil die Planung noch nicht abgeschlossen war. Darüber habe sich die städtische Realisierungsgesellschaft (Rege) jedoch hinweggesetzt. Ute Jasper sagte, sie erinnere sich an die Aussage, das sei "ein politischer Termin". Der eilige Baustart gilt als einer der Gründe für die Kostensteigerung für die Stadt von anfangs 77 auf derzeit 323 Millionen Euro.