Hamburg. An den Stadtteilschulen regt sich Protest gegen das Konzept zur Inklusion von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, das Schulsenator Ties Rabe (SPD) vorgelegt hat. "Die Schulen brauchen angemessene Ressourcen, vor allem mehr Sonderpädagogen", sagte Jens Fricke, der Vorsitzende der Gemeinschaft der Elternräte an Stadtteilschulen (GEST).

Das Recht behinderter Kinder auf den Besuch einer allgemeinen Schulen (Inklusion = Einschluss) hat zum Ansturm auf Grund- und Stadtteilschulen geführt. Rabe hatte ein Modell vorgestellt, nach dem pro Kind mit Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und soziale Entwicklung (LSE) 3,5 Wochenstunden Unterricht zusätzlich erteilt werden sollen. Inklusionsexperte Pit Katzer, stellvertretender Leiter der Erich-Kästner-Stadtteilschule (Farmsen), kritisierte, dass der vorgesehene Anteil von 40 Prozent Sonderpädagogen bei den zusätzlichen Lehrkräften bei Weitem zu niedrig sei. Das Inklusionskonzept sei eine "Mogelpackung".

Rabe verwies darauf, dass Hamburg bei der LSE-Förderung bundesweit an der Spitze liege und wissenschaftlichen Empfehlungen entspreche.