Sparpläne könnten Hamburger Behörden zu Streichungen beim Bürgerservice zwingen

Hamburg. Die Sparvorhaben des Senats könnten weitreichende Folgen für die Hamburger haben. In einem Papier, das alle sieben Bezirke zusammen mit der zuständigen Finanzbehörde ausgearbeitet haben, wird unter anderem erwogen, Kundenzentren zu schließen. Dies bedeutet, dass für An- und Abmeldungen oder Anträge auf Reisepässe oder Personalausweise künftig längere Wege in Kauf genommen werden müssen. Derzeit gibt es 21 Kundenzentren in Hamburg. Wie viele von einer möglichen Schließung betroffen sein werden, ist noch unklar. Eine der möglichen Varianten lautet, dass in jedem Bezirk nur noch ein Kundenzentrum verbleiben wird.

Laut Sparplänen sollen allein die Bezirke in diesem Jahr 12,3 Millionen Euro weniger ausgeben. 2012 sind es 18,6 Millionen Euro, 2014 sollen es 22,5 Millionen Euro sein. In dem Papier, das dem Abendblatt vorliegt, heißt es: "Die Bezirksämter haben ohne (...) Aufgabenabbau keine realistische Möglichkeit, die vorgesehenen Konsolidierungsbeiträge zu erreichen." Der Etat der Bezirke ist fast ausschließlich für Personal vorgesehen. Deshalb können sie auch nur hier sparen. "Das Sparvorhaben des Senats schwächt die Bezirke. So kann es keine gute und bürgernahe Arbeit geben", kritisiert Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Friess.