Shunji Yanai ist der neue Präsident des internationalen Seegerichtshofs. Er wurde zunächst für drei Jahre ins Amt gewählt.

Nienstedten. Shunji Yanai, von 1997 bis 1999 stellvertretender japanischer Außenminister, ist neuer Präsident des Internationalen Seegerichtshofs. Die Mitglieder des Seegerichtshofs wählten den 74-Jährigen für zunächst drei Jahre ins Amt, danach kann er wiedergewählt werden.

Er löst den bisherigen Präsidenten, den kapverdischen Völkerrechtler José Luis Jesus, nach drei Jahren ab. Yanai ist der einzige Richter, der seinen Wohnsitz in Hamburg hat. Er vertritt den Gerichtshof in seinen Beziehungen zu den Staaten und anderen Körperschaften. Ebenfalls neu besetzt wurde die Position des Vizepräsidenten: Der südafrikanische Richter Albert J. Hoffmann, 56, ersetzt den bisherigen Stellvertreter Helmut Türk. Hoffmann und Yanai sind seit 2005 Mitglieder des Seegerichtshofs. Zudem wurden drei neue Richter vereidigt: David Joseph Attard (Malta), Elsa Kelly (Argentinien) und Markiyan Z. Kulyk (Ukraine) gehören dem 21-köpfigen Gremium für neun Jahre an.

+++ Drei neue Richter am Seegerichtshof +++

Aktuell verhandelt der Seegerichtshof seinen 16. und wohl bedeutendsten Fall: Es geht um Grenzstreitigkeiten zwischen Bangladesch und Birma im Golf von Bengalen.