Lüttje Lage Mit großem Vergnügen verfolge ich täglich die Beiträge zum Thema "Sprechen Sie Hamburgisch?" Hier baut sich offenbar nach und nach Band 3 der begonnenen Erfolgsserie auf. Damit sich kein Fehler einschleicht, möchte ich darauf hinweisen, dass die in Folge 789 zitierte lüttje Lage eine hannoversche Spezialität ist, bestehend aus einem kleinen Bier und einem Korn. Diese werden in Hannover - besonders häufig bei dem berühmten "Schützenfest" zu beobachten - in einem besonderen Verfahren "verzehrt". Hierzu wird das Bierglas zwischen Daumen und Zeigefinger und das Schnapsglas zwischen Zeige- und Mittelfinger gehalten. Geschickte Genießer schaffen es auf diese Weise, beim Trinken den Schnaps vorsichtig in das Bier laufen zu lassen und das entstehende "Mischgetränk" aus dem unten gehaltenen (Bier-)Glas zu sich zu nehmen. In Hamburg dagegen heißt das beschriebene "Gedeck" aus einem kleinen Bier (0,1 l) und einem Köm von jeher Lütt un Lütt und wird in herkömmlicher Weise getrunken.

Karl-Hans Schulz, Blankenese

Anm.: Wir wollen den Hannoveranern ihre Spezialität keineswegs streitig machen, jeder betrinkt sich eben auf seine Weise. Allerdings bekleckerten sich die Schützenbrüder in Hannover bei dieser Fingerübung regelmäßig ihre schönen Uniformen, sodass dort traditionell Sauflätzchen verteilt werden. Im Übrigen soll in vielen Hamburger Eckkneipen früher Lütt un Lütt ebenso umständlich gekippt worden sein.

Band 2 zur Serie "Sprechen Sie Hamburgisch?" ist noch lieferbar. Sichern Sie sich Ihr Exemplar für 12,95 Euro unter www.abendblatt.de/shop , Tel. 040/347-265 66 oder im Buchhandel. Anmerkungen und Vorschläge bitte an briefe@abendblatt.de (Betreff: Hamburgisch).