Die Bauarbeiten der Linie U 4 liegen im Zeitplan. An den Haltestellen entstehen Themenwelten. Mehr als 30.000 blaue Wandfliesen wird es geben.

Hamburg. Taucher sollen sie sein. Umgeben von schimmernden Wellen. In einer völlig anderen Welt werden sich die Fahrgäste der U 4 wiederfinden, sobald sie die Station betreten. Ganz im Gegensatz zu ihrem Namen geht es an der Haltestelle Überseequartier nämlich tief unter die Wasseroberfläche. Mehr als 30.000 blaue Wandfliesen und unterschiedliche Lichteffekte ermöglichen die perfekte Illusion.

Etwa 30 Gäste durften bereits gestern in diese "Unterwasserwelt" - so das Thema der U-Bahn-Station - hinabsteigen. Anlass war die "Sommertour durch die HafenCity", zu der die Vertreter der Hochbahn geladen hatten. Ulrich Sieg, Vorstand der Hochbahn AG, Projektleiter Dirk Göhring sowie Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum führten die Besucher vom Überseequartier aus bis zum Standort der HafenCity-Universität. Unter Tage und über Schienen verlief die Strecke. Wie es unterhalb des neuen Hamburger Stadtteils derzeit aussieht, verblüffte alle.

Tatsächlich scheint sie schon fahrbereit, die neue U-Bahn-Linie. Die Gleise sind gelegt, der Tunnel gebohrt. Selbst die Schilder mit den beiden Haltestellennamen "Überseequartier" und "HafenCity Universität" hängen bereits. Dennoch wird es noch ein gutes Jahr dauern, bis der Weg auch fahrend und von der breiten Öffentlichkeit zurückgelegt werden kann. "Der Feinschliff fehlt noch", sagt Dirk Göhring. "An den Stationen müssen noch Aufzüge und Rolltreppen gebaut werden. Auch die Signaltechnik ist noch nicht fertig." Zudem seien die Gleise zwischen der Verbindungshaltestelle Jungfernstieg und dem Überseequartier noch nicht verlegt. "Allerdings befinden wir uns optimal im Zeitrahmen", versichert der Projektleiter.

Während die Haltestelle Überseequartier die Fahrgäste zu Tauchern macht, soll die andere Station an das geschäftige Leben am Hamburger Hafen erinnern. Hier sind die Wände aus Stahl, an der Decke hängen zwölf Lichtobjekte, die den sogenannten 20-Fuß-Containern nachempfunden sind.

Bereits vor drei Jahren begann die Hochbahn AG mit dem Bau der Linie U 4, die den Jungfernstieg ab Herbst 2012 unterirdisch mit der HafenCity verbinden wird. Später ist zudem die Verlängerung der Strecke bis nach Harburg geplant.