Der SPD-Politiker starb im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Bürgermeister Olaf Scholz bezeichnet Pumms Tod als großen Verlust.

Hamburg. Es war ein jäher Tod: Der frühere DGB-Vorsitzende und langjährige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Erhard Pumm ist am Donnerstag im Alter von nur 65 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Der Gewerkschafter hatte noch vor wenigen Tagen Freunde in seiner kleinen Kate in Lühe an der Elbe (Niedersachsen) empfangen.

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bezeichnete den Tod Pumms als "großen Verlust für unsere Stadt, um deren Zukunft er so lange als demokratischer Politiker gerungen hat". Die SPD und der DGB in Hamburg seien seine politische Heimat gewesen. "Er wird dort unvergessen bleiben. Hamburg trauert mit seiner Familie", sagte Scholz.

Pumm hinterlässt seine Frau, einen Sohn und eine Tochter aus erster Ehe sowie drei Enkelkinder. Das jüngste ist drei Jahre alt.

"Er war nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Vorbild für mich", sagte Uwe Grund, der 2009 den DGB-Vorsitz übernommen hatte. "Sein Ruf als glaubwürdiger, allseits anerkannter Vertreter von Arbeitnehmerinteressen in der Stadt war tadellos", sagte Grund.

"Wir bedauern den viel zu frühen Tod von Erhard Pumm sehr", sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Die Zusammenarbeit mit ihm sei "stets konstruktiv und von einem fairen Miteinander geprägt" gewesen. "Er hat Maßstäbe für das Verhältnis von Arbeitnehmern und Unternehmern in Hamburg gesetzt", so Schmidt-Trenz.

"Pumm war Abgeordneter und Gewerkschafter mit Leib und Seele - diese Kombination machte ihn unverwechselbar und sehr, sehr wertvoll", sagte SPD-Bürgerschaftsfraktionschef Andreas Dressel. "Erhard Pumm war immer ein Kämpfer für die Interessen des Gemeinwohls und wider soziale Ungerechtigkeit", sagte der CDU-Vorsitzende Marcus Weinberg. "Gerade für seine menschliche und bodenständige Art habe ich ihn als Parlamentskollegen geschätzt", sagte CDU-Bürgerschaftsfraktionschef Dietrich Wersich.

Pumm wurde in der Tschechoslowakei geboren und kam als Dreijähriger nach Hamburg. Nach einer Lehre als Maschinenschlosser wurde er Polizeibeamter. Von 1980 bis 1988 war er Geschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei, danach 21 Jahre lang DGB-Vorsitzender. Von 1991 bis 2008 gehörte er der Bürgerschaft an. (abendblatt.de)